Der Eichenblattroller

Der Eichenblattroller wird auch Roter Eichenkugelrüssler genannt. Ein Name wie ein Kunstwerk. Und das passt zu ihm. Denn mit Kunstwerken kennt sich der kleine Kerl aus, zumindest in Hinblick auf seine Kinderstube. Der Aufwand dient dazu, dem Nachwuchs einen sicheren Start ins Leben zu gewähren.

Kinderstube im Blatt

Der Bau einer soliden Eichblattrollerwiege beginnt mit zwei Schnitten im Eichenblatt. Die führt das Weibchen mithilfe der scharfen Mundwerkzeuge jeweils von der Seite des Blattes bis zur Mittelrippe aus. Das Eichenblatt ist nun in zwei mehr oder weniger gleichmäßige Hälften unterteilt, die nur an einer kleinen Stelle in der Mitte des Blattes verbunden sind. Nun wird die Wasserzufuhr der zur Blattspitze zeigenden Hälfte beeinträchtigt. Das wird erreicht, indem die Mittelrippe, die als Verbindung dient, gezielt angenagt wird. Danach dauert es nicht lange, bis die am seidenen Faden hängende Blatthälfte zu welken beginnt und nach unten abknickt. Dann passiert das, was der Ursprung für den Namen des kleinen Käfers ist: Das Weibchen rollt die verwelkte Blatthälfte ein. Anschließend wird die Blattrolle mithilfe von ein paar Rüsselstichen regelrecht vernäht.

Das Männchen war bis dahin Beobachter der aufwändigen Arbeit. Doch sinnlos war seine Anwesenheit nicht. Denn es wird für die Paarung benötigt. Ist sie beendet, legt das Weibchen bis zu drei gelb gefärbte Eier in die Blattrolle. Nachdem das Weibchen dieses Kunstwerk sicher befestigt hat, sind auch seine Aufgaben erledigt. Nun ist der Nachwuchs auf sich alleine gestellt.

Neues Leben in Gefahr

Lange dauert es nicht, bis der Nachwuchs das Licht der Welt erblickt. Wobei, besser müsste man sagen, die Dunkelheit seiner Wiege. Das stellt für die kleinen braungelben Laven kein Nachteil da - im Gegenteil. Denn durch die Blattrolle ist ihr Tisch reich gedeckt. Im Herbst fallen dann die Larven mit den Blättern zu Boden. Nach der Überwinterung und einem kurzen Puppenstadium schlüpft im Frühjahr der erwachsene Käfer und das Spielchen beginnt von vorne. Wenn es denn soweit kommt. Denn der Eichenblattroller hat einen tödlichen Feind: Den Kukucksrüssler. Genau wie sein bekannter Namensvetter aus der Vogelwelt ist auch dieser Käfer ein Brutparasit. Denn die Kuckugsrüsslerweibchen legen ihre Eier gezielt in die Blattrollen der Eichenroller. Ihre Larven ernähren sich dann von denen des Eichenrollers.

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