Der Gänsesäger

Der Gänsesäger fällt durch seinen charakteristischen Schnabel auf. Er ist kräftig und an der Spitze hakenförmig nach unten gebogen. Damit ist er ein perfektes Werkzeug für den Fischfang.

Während man den Gänsesäger in Deutschland selten als Brutvogel antrifft, ist er als Wintergast häufiger. Vor allem am Alpennordrand lässt er sich zur Brut nieder. Da er hohe Anforderungen an sein Brutrevier stellt, gestaltet sich seine Ausbreitung in Deutschland schwierig. Der Gänsesäger brütet in gewässernahen Höhlen, beispielsweise Kopfweiden. Doch geeignete Brutplätze sind nicht leicht zu finden.

Die Brut

Das Angebot an Brutplätzen entscheidet darüber, ob sich der Gänsesäger zur Brut ansiedelt. Allerdings hat er eine weitaus größere Anpassungsfähigkeit, als der Begriff Höhlenbrüter erahnen lässt. Neben favorisierten Baumhöhlen kommen beispielsweise auch Felsspalten, Uferunterspülungen und sogar für ihn konzipierte Nisthilfen als Brutplatz infrage.

Ist ein solcher Nistplatz gefunden, wird er weich ausgepolstert. Meistens werden dafür Daunen genutzt. Das Weibchen legt etwa 7 bis 14 Eier, die es alleine ausbrütet. Die Brutdauer beträgt zwischen 32 und 35 Tage. Hilfe vom Männchen hat sie nicht zu erwarten. Denn es verlässt das Gebiet bald und beginnt mit der Mauser.

Die Küken bleiben nach dem Schlüpfen nur etwa einen Tag in der Höhle. Danach wagen sie den Sprung in die Tiefe. Mitunter kann das ein abenteuerliches Unterfangen werden. Denn fliegen können sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Vor allem, wenn die Höhle sehr hoch liegt, ist das nicht die beste Voraussetzung. Doch die waghalsigen Sprünge verlaufen meistens ohne Schaden für die Kleinen. Ihre zu diesem Zeitpunkt vergleichsweise winzigen Flügel wirken dabei wie ein Fallschirm und bremsen den Sturz etwas ab.

Am Boden angekommen, versammelt sich der Nachwuchs und wird von der Mutter zum Gewässer geleitet. Die häufig langen Distanzen sind für ihn sehr kräftezehrend. Es überrascht deshalb nicht, dass die Mutter dann und wann als bequemes Taxi genutzt wird.
Nichtsdestotrotz kann der Nachwuchs von Anfang an schwimmen und auch zu tauchen lernt er schnell. Somit ist er in der Lage, sich seine Nahrung selbst zu suchen, und braucht die Hilfe der Mutter nicht mehr. In den meisten Fällen sind die kleinen Gänsesäger auf sich allein gestellt, bevor sie überhaupt fliegen können.

Die Ernährung

Neben der Schwierigkeit bei der Suche nach einem Brutplatz kommt noch ein weiteres Problem dazu: Der Gänsesäger ist ein sogenannter Sichtjäger. Bevor er abtaucht, um zu jagen, schwimmt er zuerst mit dem Kopf unter Wasser und sucht nach geeigneter Beute. Damit er sie entdecken kann, benötigt er klare Sicht. Die gibt es leider nicht oft. Vor allem dort nicht, wo Gewässer vom Menschen genutzt werden. Boote, Surfer und Schwimmer wirbeln Schlamm auf und trüben die Sicht des Gänsesägers. Außerdem besteht in solchen Gewässern die Gefahr, dass Jung- und Alttiere durch Wassersportaktivitäten voneinander getrennt werden. Gerade mit Blick auf den Schutz des Nachwuchses durch die Eltern ist das problematisch.

Gänsesäger ernähren sich von Fischen, die in der Regel kleiner als 10 Zentimeter sind. Dazu tauchen sie in etwa zwei bis vier Metern Tiefe und bleiben 40 bis 50 Sekunden unter Wasser. Die nachgewiesenen Rekorde liegen jedoch bei 10 Metern. Und bei Gefahr kann ein Tauchgang über eine Minute dauern.
Die Jungen können nicht nur schwimmen, sondern auch direkt tauchen. Allerdings bei Weitem nicht so lange wie die Eltern. Ihre Nahrung besteht in der Anfangszeit vor allem aus kleinen Partikeln, die sie von der Wasseroberfläche aufnehmen. Etwa im Alter von 10 Tagen tauchen sie erfolgreich nach Fischen.

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