Der Laubfrosch

Der Laubfrosch ist in Europa relativ weit verbreitet und doch sieht man ihn nicht häufig. Denn zum einen ist er sehr klein und zum anderen gut getarnt. Im Vorbeigehen könnte man den kleinen, grünen Frosch somit glatt mit einem Blatt verwechseln. Noch dazu geht’s für den Kleinen oft hoch hinaus. Im Sommer, außerhalb der Laichzeit, hält er sich nämlich gerne in Bäumen auf. Zudem besiedelt er mit Vorliebe Sträucher und Röhricht. So kann man ihn oft in Brombeersträuchern entdecken.

Doch es gibt eine Eigenschaft, die uns Beobachtern sehr entgegenkommt: Der Laubfrosch sonnt sich gerne. Da er das oft an exponierten Stellen, zum Beispiel im angesprochenen Brombeergestrüpp, macht, haben wir trotz seiner versteckten Lebensweise gute Chancen, ihn zu Gesicht zu bekommen.

Auch während der Laichzeit mag es der Laubfrosch am liebsten sonnig. Stehende Gewässer wie überschwemmte Flächen, kleine Tümpel oder Wassergräben stehen bei ihm hoch im Kurs. Vor allem dann, wenn sie schön besonnt werden.

Den Winter verbringt er, möglichst gut geschützt, in Steinspalten oder Erdlöchern. Auch Baumhöhlen, Schächte sowie Höhlen werden dafür ausgewählt, wenn sie vorhanden sind.

Auf der Suche nach Nahrung

Wollen wir den Laubfrosch bei der Jagd beobachten, sollten wir uns am Nachmittag auf die Suche begeben. Dann nämlich ist der kleine grüne Frosch vornehmlich mit dieser Aufgabe beschäftigt. Sie zieht sich bis in den Abend hinein. Seltener nutzt er auch die Nacht, um zu jagen. Ihn dabei zu beobachten, ist ein beeindruckendes Erlebnis. Denn er fängt seine Beute häufig im Sprung.

Um seine Reichweite zu erweitern, nimmt er zusätzlich seine Zunge zur Hilfe. Diese kann er förmlich herausschleudern, sich die Tiere damit gezielt packen und direkt in den Mund befördern. Besonders interessant zu beobachten ist das Ganze, wenn der Laubfrosch fette Beute gemacht hat. Ist sie zu groß, nimmt er seine Vorderbeine zur Hilfe und schiebt das Beutetier Stück für Stück nach. Neben kleineren Tieren wie Mücken, Fliegen und Ameisen, gehören auch Käfer, Spinnen und Schmetterlinge dazu.

Gefahr für den Laubfrosch

Der Laubfrosch steht bei vielen Tieren auf der Speisekarte. Seine gute Tarnung in der Vegetation ist deshalb überaus notwendig. Wespenbussarde, Waldkäuze und Schleiereulen wissen den kleinen grünen Frosch als Nahrung genauso zu schätzen wie viele andere Vogelarten. Die Lachmöwe greift hingegen lieber auf den Laich zurück. Auch die Ringelnatter zählt zu den natürlichen Feinden des Laubfrosches. Dazu kommen zahlreiche Fischarten.

Wird der Fischbestand in einem Laichgewässer zu groß, verringert sich der Bestand von Laubfröschen zum Teil stark. Auch ein völliges Erlöschen von Beständen ist dann nicht selten. Deswegen ist es sehr wichtig, keine Fische in Gewässern auszusetzen oder anzusiedeln.

Auch andere Amphibien, wie zum Beispiel die Kreuzkröte, der Seefrosch und der Grasfrosch sowie die Larven der Gelbbauchunke, fressen den Laich des Laubfrosches. Doch die Liste der Feinde ist beim Laubfrosch und seinem Nachwuchs hier noch lange nicht zu Ende. So reihen sich auch noch Wasserwanzen, Libellenlarven und Schwimmkäfer darin ein.

Ist ein Ökosystem intakt, spielt sich ein für den Laubfrosch überlebenswichtiges Gleichgewicht ein. Wird es gestört, zum Beispiel indem wir Fische oder andere Mitspieler einbringen oder wir durch unser Handeln einzelne Arten begünstigen, wird es vor allem für Tiere wie den Laubfrosch schwierig. Wer so eine lange Liste an Fressfeinden hat, kommt besonders schlecht damit klar, wenn einer dieser Feinde auf einmal in größerer Anzahl in Erscheinung tritt. Wollen wir dem kleinen grünen Sympathieträger helfen, ist es unsere wichtigste Aufgabe, dafür zu sorgen, das natürliche Gleichgewicht in seinen Laichgewässern nicht durcheinanderzubringen.

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