Der Stinkende Storchschnabel

Der Stinkende Storchschnabel ist auf den ersten Blick unscheinbar. Auf den zweiten Blick kann er allerdings mit ein paar beeindruckenden Fähigkeiten überzeugen.

Als bei uns heimische Pflanze eignet er sich wunderbar auch für den naturnahen Garten. Hier kann er zum Beispiel als Bodendecker oder als Unterbewuchs für eine Wildhecke Verwendung finden. Der Standort kann im Grunde genommen frei gewählt werden. Denn der Stinkende Storchschnabel kommt fast überall zurecht. Selbst der tiefste Schatten kann ihm nicht schaden. So hat sich bei Untersuchungen herausgestellt, dass er selbst dann noch wächst, wenn er nur ein Drittel des normalen Tageslichtes zur Verfügung hat. Auf der anderen Seite kommt er aber auch mit genau dem Gegenteil klar. Denn er hat die Fähigkeit, Blätter und Stiel mit speziellen Lichtschutzpigmenten vor Schäden durch eine intensive Sonneneinstrahlung zu bewahren. Setzt er dieses Mittel ein, verfärben sich Blätter und Stiel rot.

Natürlicherweise besiedelt der Stinkende Storchschnabel am liebsten stickstoffreiche Standorte. Aber auch auf Felsen und im Geröll wachsend ist er immer wieder zu entdecken. Was er gar nicht mag, sind Böden mit Staunässe.
Vom Menschen wurde der Stinkende Storchschnabel auf den amerikanischen Kontinent gebracht. Dort konnte sich die Pflanze an verschiedenen Standorten ebenfalls etablieren und wird heute als sogenanntes Unkraut bekämpft, so zum Beispiel im Staate Washington. Interessant dabei ist, dass der Stinkende Storchschnabel hier die Berge scheut und nur bis zu einer Höhe von etwa 100 Metern über dem Meeresspiegel vorkommt. Bei uns hingegen mag er es durchaus auch bergig. Bis zu 1.700 Meter hoch kommt er hierzulande vor. In Ausnahmefällen klettert er auch noch weiter in die Höhe, zum Beispiel in den Allgäuer Alpen.

Wer sich fragt, warum die kleine Blüte des Stinkenden Storchschnabels so schön ist, der findet seine Antwort vielleicht in der Verwandtschaft. Im Stammbaum der Pflanze stoßen wir nämlich schnell auf die Geranie. Allerdings teilt er mit seiner Verwandten nur das schöne Aussehen. Beim Geruch tun sich dann doch große Unterschiede auf. Der Stinkende Storchschnabel hat seinen Namen nicht ohne Grund. Positiv ausgedrückt, riecht er ziemlich herb. Man könnte auch sagen, dass er stinkt. Vor allem, wenn man seine Blätter zwischen den Fingern reibt, wird das deutlich.

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