Die Rotbauchunke

Die Rotbauchunke besiedelt unterschiedliche Lebensräume. Sind für sie geeignete Laichgewässer vorhanden, sind sie auf Wiesen genauso zu finden wie auf Äckern. Auch Waldränder werden von ihr besiedelt. Voraussetzung dafür ist, dass diese ausreichend sonnig sind. Sehr zu schätzen weiß die Rotbauchunke auch Überschwemmungsgebiete und Röhrichtzonen an Gewässern. Besonders gerne besiedelt sie auch, die leider seltener gewordenen, Flussauen.

Während die Gelbbauchunke vorwiegend im Berg- und Hügelland anzutreffen ist, finden wir die Rotbauchunke eher im Tiefland. Daher trägt sie auch den Beinamen Tieflandunke. Auch bei der Wahl des Laichgewässers unterscheidet sie sich von der Gelbbauchunke. So nutzt sie zumeist größere Gewässer, die weniger schnell austrocknen. Die Gelbbauchunke hingegeben bevorzugt eher kleine Gewässer, die im Laufe des Sommers nicht selten trocken fallen.

Die charakteristischen Rufe der Rotbauchunke haben etwas Geheimnisvolles an sich. Er passt damit wunderbar zu ihrem heimlichen, zurückgezogenen Leben. Häufig ist die Beobachtung der Rotbauchunke ein rein akustisches Erlebnis. Denn zu Gesicht bekommt man diese schöne Amphibie nicht allzu oft.

Laichgewässer

Rotbauchunken nutzen zum Laichen häufig Gewässer, die im Laufe des Jahres austrocknen. Das hat den Vorteil, dass sich im Gewässer keine Fressfeinde etablieren und ihr Nachwuchs somit eine bessere Überlebenschance hat. Ist das Gewässer erst einmal trockengefallen, müssen sich die Unken ein geeignetes Tagesversteck suchen. Hierbei passen sich die kleinen Amphibien den Gegebenheiten vor Ort geschickt an. So finden sie unter beziehungsweise zwischen Steinen ebenso Unterschlupf wie im Totholz. Aber auch Maulwurfs- und Mäusegänge werden als Aufenthaltsort für den Tag gerne genutzt.

Im Winter

Den Winter verbringen die Rotbauchunken gerne in Gesellschaft. Hierbei machen sie es sich nicht nur mit Artgenossen, sondern auch mit Angehörigen anderer Arten, zum Beispiel Kammmolchen, gemütlich. Dabei kann es zu wahren Massenansammlungen kommen - im Jahre 1974 wurden in einem einzigen Versteck in Polen 318 Tiere gezählt. Der Winter der Rotbauchunken ist also nicht von Einsamkeit geprägt. Etwa von Ende September bis Mitte Oktober liegt der Zeitraum, in dem die Rotbauchunken ihr Winterquartier aufsuchen. Dort bleiben sie bis etwa Mitte März oder Anfang April. Wann genau sie das Tageslicht aufsuchen, hängt immer auch vom Wetter ab.

Als Verstecke für den Winter dienen den Rotbauchunken unterschiedliche Orte. Bevorzugt lassen sie sich in Hohlräume im Erdreich nieder - in Erdspalten wurden sie genauso gefunden wie unter Baumwurzeln und unter Steinen im Boden. Auch das Gestein von Eisenbahnböschungen kann den Rotbauchunken zur Überwinterung dienen.

Störungen im Winter sind für die Tiere mit sehr viel Stress verbunden und enden schlimmstenfalls mit dem Tod. Die Tiere finden schlicht keine Nahrung, um den stressbedingten Energiebedarf zu decken. Wollen wir den Rotbauchunken helfen, reicht es also nicht aus, ihre Laichgewässer zu schützen. Vielmehr müssen wir auch dafür Sorge tragen, dass die kleinen Amphibien die Winterzeit möglichst ungestört verbringen können. Nur so starten sie mit ausreichenden Energiereserven in die nächste Laichsaison.

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