Beim morgendlichen Besuch des Amphibienzauns vom NABU Velbert konnte ich nicht nur wandernde Kröten und Molche entdecken (und sammeln), sondern auch Schäden am Zaun. An mehreren Stellen war der Zaun ein- oder abgerissen. Die Amphibien lassen sich von einem beschädigten Zaun in ihrer Wanderung zu den Laichgewässern leider nicht abhalten – ohne zu ahnen, dass auf der anderen Seite eine tödliche Gefahr lauert. Beschädigungen des Amphibienzauns kosten somit nicht nur Zeit und Geld, sondern schlimmstenfalls auch das Leben von Amphibien.
Mein Rückweg führte mich am Sedimentationsbecken Eignerbach – von uns Velbertern auch liebevoll „Schlammteich“ genannt – vorbei. Nachdem der Eignerbach 60 Jahre lang wirtschaftlich zur Kalksteingewinnung genutzt wurde, entstand in den letzten Jahren ein Rückzugsort für Amphibien, Vögel und andere Tiere.
Der Schlammteich ist nicht nur bei Tieren beliebt, sondern auch bei Menschen. Der Rundweg lädt zum Spazierengehen, Laufen und Fahrradfahren ein. Durch den Zaun, der den Weg vom Ufer trennt, kommen sich Mensch und Tier nicht in die Quere - sollte man meinen.
Leider lassen viele Menschen mehr zurück als ihre Fußabdrücke und so müssen sich die Tiere ihren Rückzugsort mit Müll teilen, der von Menschen achtlos über den Zaun geworfen wurde. An der Aussichtsplattform hat zudem „Flaschenweitwurf“ als neues Partyspiel an Beliebtheit gewonnen. So konnte ich im Umkreis von 20 Metern leere Bierflaschen entdecken (und sammeln). Viele von ihnen haben den Weitwurf nicht bruchlos überstanden.
Für die Tiere stellt der Müll ein Verletzungs- und Gesundheitsrisiko da. Auch der Baum, der im Sommer auf der Plattform Schatten spendet, hat Schäden davongetragen. Mit den Kronkorken der leeren Bierflaschen wurden Muster in seine Rinde gestanzt. Die Beschädigung der Rinde stört nicht nur die Nährstoffversorgung im Baum, sondern macht ihn auch anfällig für Pilzbefall.
Deswegen gilt: für Müll gibt es den Mülleimer und für Weitwurf den Sportplatz.