Baumstümpfe (Stubben) - Wiege der Artenvielfalt

Baumstümpfe, auch Stubben genannt, sind für die Artenvielfalt in unseren heimischen Wäldern von großer Bedeutung. Mit diesem Begriff werden bis zu 1,30 Meter hohe, nicht entwurzelte Überbleibsel von Bäumen bezeichnet. Diese können auf natürliche Weise durch einen Bruch entstehen. Mögliche Ursachen dafür sind beispielsweise Stürme oder holzzersetzende Pilze. Sehr viel häufiger aber werden solche Stubben künstlich geschaffen. Von uns Menschen, sozusagen als Beiwerk der Forstwirtschaft. Im Gegensatz zu natürlichen Stubben sind jene, die die Forstwirtschaft „produziert“ zumeist aber sehr viel niedriger. Zudem verfügen sie über eine glatte Schnittkante. Bei natürlichen ist das Holz meist regelrecht zerborsten und bietet so einen vielfältigen Lebensraum für unzählige Klein- und Kleinstlebewesen.

In welcher Form Baumstümpfe besiedelt werden und wie reichhaltig das Artenspektrum dabei ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Ganz allgemein lässt sich festhalten: Je hoher ein Stumpf ist, desto höher ist auch die Artenvielfalt. Das hängt vor allem damit zusammen, dass ein höherer Stumpf viel mehr unterschiedliche Mikrohabitate bereithält als ein niedriger. So ist es im oberen Bereich eines hohen Stumpfes trockener und meist auch heller und wärmer als im unteren Bereich. Hierdurch werden andere Arten angezogen, als im eher feuchten, dunklen und kühlen unteren Bereich.
Für die Artenvielfalt ist es daher förderlich, wenn ein Baumstumpf höher als 60 Zentimeter ist. Dann nämlich sind die gerade beschriebenen Effekte erkennbar.

Darüber hinaus spielen selbstredend auch andere Faktoren eine wichtige Rolle dafür, welche und wie viele Arten sich ansiedeln – zum Beispiel die Art des Baumes, die Zersetzungsstufe des Holzes, die darin vorkommenden Pilze, der Durchmesser, der Feuchtigkeitsgrad und die Menge an Licht, die zu ihm durchdringt. Ein berühmter Sympathieträger, der eine enge Verbindung zu den Stubben hat, ist der Hirschkäfer. Seine Larven leben darin über viele Jahre hinweg.

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