Das Gewöhnliche Tellerkraut

Das Gewöhnliche Tellerkraut (Claytonia perfoliata) ist bei uns ursprünglich nicht beheimatet. Es gehört zu den Neophyten, also den Pflanzen, die erst etwa seit dem 16. Jahrhundert ein Bestandteil unserer Flora geworden sind. Seinen Ursprung hat das Tellerkraut im Westen Nordamerikas. Hier ist es vor allem in den Küsten- und Bergregionen zu finden. Das Tellerkraut lässt sich in Alaska ebenso finden wie in Kanada. Sein Verbreitungsschwerpunkt liegt in Kalifornien und seine natürliche Verbreitungsgrenze in Mittelamerika.

In seiner ursprünglichen Heimat ist das Tellerkraut eine wichtige Nahrungspflanze. Verschiedene Falter haben sich darauf spezialisiert, darunter der schöne Linienschwärmer. Aber auch für die Menschen spielte das Tellerkraut eine wichtige Rolle. Verschiedene Stämme amerikanischer Natives verwendeten das Tellerkraut zu medizinischen Zwecken und auch als Nahrung. Beispielsweise fand es Verwendung bei rheumatischen Beschwerden, Augenschmerzen oder Appetitlosigkeit. Später, zur Zeit des Goldrausches, war das Tellerkraut auch bei Minenarbeitern beliebt.

Angesichts seiner Inhaltsstoffe überrascht das nicht. Denn es ist reich an Kalzium, Eisen, Magnesium und Vitamin C. Zudem hat es einen Vorteil gegenüber vielen Salatpflanzen: Das Tellerkraut enthält nur sehr wenig Nitrat. Logisch, dass das Tellerkraut seinen Weg auch zu uns gefunden hat. Wegen seiner positiven Eigenschaften wird es heute noch gezielt angepflanzt und genutzt.

Und noch eine Portion Streberwissen: Das Gewöhnliche Tellerkraut ist ein Therophyt. Was ist denn das? Als Therophyten werden krautige, kurzlebige Pflanzen bezeichnet, die in der Lage sind, für sie ungünstige Jahreszeiten unbeschadet als Samen im Boden zu überstehen. Ein weiterer bekannter Therophyt ist zum Beispiel der Klatschmohn.

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