Das Jakobskraut

Der Name des Jakobskrauts ist auf seine Hauptblütezeit – um den Jakobi-Tag – zurückzuführen. Dieses Jahr fällt der Jakobi-Tag auf den 25. Juli. Das Jakobskraut ist in Europa heimisch und kommt etwa alle 10 bis 20 Jahre bei uns vermehrt vor.

Die Blüten des Jakobskrauts werden gerne von Fliegen, Schwebfliegen, Weichkäfern und einigen Faltern angeflogen. Von Bienen werden sie hingegen hauptsächlich dann besucht, wenn es keine Alternativen gibt – als Notfallnahrung sozusagen.

Das Jakobskraut ist vor allem wegen seiner Giftigkeit bekannt. Um nicht gefressen zu werden, bildet das Jakobskraut Pyrrolizidinalkaloide. Auf uns Menschen und Tiere wie Pferde und Rinder wirkt es leberschädigend und dadurch je nach Menge tödlich. Schafe und Ziegen sind weniger empfindlich. Kaninchen sind offenbar sogar resistent gegen das Gift und knabbern gerne die Wurzeln an – damit schaden sie den Pflanzen. Der Schutz von Wildkaninchen ist also zugleich ein Schutz vor dem Jakobskraut. Leider sind die Bestände der Kaninchen vielerorts zurückgegangen.

Vor allem Tierhalter kritisieren das Jakobskraut. Allerdings machen Tiere, die auf der Weide gehalten werden, in der Regel einen Bogen um das giftige Kraut. Kein Wunder, denn das Jakobskraut schmeckt bitter. Problematisch wird es vor allem dann, wenn Tiere getrocknetes Heu oder Silage – also konserviertes Grünfutter - zu Essen bekommen. Denn so geht der bittere Geschmack verloren, nicht aber die Giftigkeit. Nichtsdestotrotz sind die Fälle – und die Verdachtsfälle – einer Vergiftung mit den enthaltenen Pyrrolizidinalkaloiden verschwindend gering.

Bei Pferden gilt eine Dosis von 40 bis 80 Gramm Frischpflanze pro Kilogramm Körpergewicht als tödlich. Die Menge, die ein ausgewachsenes Pferd essen müsste, um daran zu sterben, ist so groß, dass es dazu in Form von Frischfutter kaum kommen wird. Als Bestandteil in Heu oder Silage sieht die Sache hingegen anders aus. Um das Risiko einer Vergiftung zu minimieren, ist ein genaues Augenmerk also unerlässlich.

Das brauchen auch Menschen, die gerne in der Natur Wildkräuter sammeln. Indem man das Jakobskraut (er)kennt, vermeidet man, dass man es mit ähnlichen gelb blühenden Pflanzen – wie z. B. Johanniskraut, Wiesenbocksbart oder anderen Kräutern – verwechselt.

Meist wächst das Jakobskraut zweijährig. Im ersten Jahr bildet sich am Boden eine Blattrosette. Die Blätter sind unregelmäßig eingekerbt und erreichen eine Länge von etwa 20 Zentimetern. Im zweiten Jahr wächst aus der Blattrosette heraus ein bis zu 100 Zentimeter hoher Stängel. Oft hat er eine dunkelrote Färbung. Nach oben hin verzweigt sich der Stängel. Ab Anfang Juni erblühen die ersten gelben Blüten, die in weitverzweigten Blütenständen zusammenstehen.

Das Jakobskraut ist ein Teil unserer heimischen Natur. Als solches hat es einen tierlichen Gegenspieler: den Jakobskrautbär. Anders als der Name erahnen lässt, ist der Jakobskrautbär kein Bär, sondern ein Schmetterling. Hier mein Artikel über den Jakobskrautbär

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