Das Wiesenschaumkraut

Das Wiesenschaumkraut ist nicht nur optisch eine Bereicherung für Wiesenflächen. Es ist auch Nahrungslieferant für eine ganze Reihe von Tieren und als Kinderstube ein wichtiger Bestandteil in der Wiesenwelt. So zählt das Wiesenschaumkraut, neben der Knoblauchsrauke, zu den bevorzugten Nahrungspflanzen des Aurorafalters. Doch der Aurorafalter nutzt das Wiesenschaumkraut nicht nur als Nektarlieferanten. Er legt hier auch liebend gerne seine Eier ab und verwandelt das schöne Kraut so kurzerhand in seine Kinderstube.

Aber nicht nur der Aurorafalter profitiert vom Wiesenschaumkraut. Auch die Wiesenschaumzikade weiß das Wiesenschaumkraut sehr zu schätzen. Wie der Aurorafalter nutzt sie es sowohl als Nahrung als auch als Ort, an dem ihr Nachwuchs das Licht der Welt erblickt. Daneben lockt der Nektar des Wiesenschaumkrauts diverse Bienen und Falter an. Und auch der Pollen findet dankbare Abnehmer, beispielsweise bei Schwebfliegen oder der Sandbiene. Für letztere ist das Wiesenschaumkraut sogar der wichtigste Pollenlieferant.

Das Wiesenschaumkraut mag nährstoffreiche und feuchte Böden. Sonderlich spezialisiert ist es in Bezug auf seinen Lebensraum allerdings nicht. Wir finden es auf Wiesen, in Mooren und feuchten Wäldern. Und, sofern wir es zulassen, auch im Garten. Zu den bevorzugten Lebensräumen zählen aber eindeutig die Feuchtwiesen. Da diese Lebensräume immer seltener werden, wurde das Wiesenschaumkraut 2006 zur Blume des Jahres gewählt. Mit dieser Auszeichnung sollte die Aufmerksamkeit auf den schwinden Lebensraum gelenkt werden. Das Wiesenschaumkraut selbst gilt insgesamt in Deutschland (noch) nicht als bedroht. Allerdings sieht das in einzelnen Gebieten bereits anders aus. So ist das Wiesenschaumkraut in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt schon als bedroht eingestuft.

Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, ist es unbedingt notwendig, die Lebensräume des Wiesenschaumkrauts besser zu schützen, als wir es heute machen. Gleichzeitig würden davon auch Aurorafalter, Sandbiene und viele, viele weitere Arten profitieren.

Übrigens: Im Volksmund wird das Wiesenschaumkraut auch Muttertagsblume genannt. Vermutlich deswegen, weil es uns in der Zeit von April bis Juni mit seiner Blüte erfreut und deswegen oft den Weg in die Vasen der Mütter gefunden hat.

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