Der Bäumchenröhrenwurm

Wenn im Wattenmeer Wälder wachsen, dann ist ein Wurm dafür verantwortlich. Zugegeben, die von ihm geschaffenen Wälder sind nicht wirklich groß und werden oftmals im wahrsten Sinne des Wortes übergangen. Es mag daran liegen, dass bei diesen Wäldern nur die „Baumkronen“ oberflächlich sichtbar sind. Der „Baumstamm“ ist unterirdisch. Doch was genau hat es mit diesen seltsamen Gebilden auf sich?

Wälder sind es natürlich nicht. Mit diesen „Baumkronen“ verrät der Bäumchenröhrenwurm seine Anwesenheit. Er kommt recht häufig vor im Wattenmeer und bevorzugt sandigen Boden. Hier bildet er nicht selten große Bestände. Genau wie der berühmte Wattwurm verbringt auch der Bäumchenröhrenwurm die meiste Zeit seines Lebens unterirdisch. Hier fertigen sie Wohnröhren aus Sand, Muschelschill und ihrer klebrigen Spucke, die weit in den Wattboden hineinreichen. Sind ihre Röhren überschwemmt, strecken die Würmer ihre feinen Tentakeln aus der Haustüre und filtern damit kurzerhand ihre Nahrung aus dem Wasser.

Der Bäumchenröhrenwurm ist das ganze Jahr über im Watt anzutreffen. Sein Bestandsmaximum erreicht er dabei im späteren Sommer. Hier lohnt es sich also ganz besonders nach seinen Spuren Ausschau zu halten. Probleme bereitet ihm Frost. In sehr kalten Wintern, in denen es im Watt frostig zugeht, erfrieren ganze Bestände. Es dauert dann etwa zwei Jahre, bis diese Gebiete wieder neu besiedelt werden.

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