Der Beifuß

Wie viele andere Wildkräuter auch, hat der Beifuß mehrere volkstümliche Namen. So kennt man ihn zum Beispiel als Gänsekraut, Jungfernkraut oder Sonnenwendkraut. Diese Liste ließe sich noch lange weiterführen. Vielleicht hat sich der Name Beifuß letztlich durchgesetzt, weil der Pflanze viele positive Eigenschaften rund um das Thema Füße zugesprochen werden. So sind Beifußblätter in den Schuhen zur Erfrischung bei Wanderern beliebt. Außerdem glaubte man früher, dass eine um das Fußgelenk gebundene Beifußwurzel vor Schlangen- und Hundebissen schützt.

Der Beifuß ist eine anspruchslose Pflanze. Daher überrascht es nicht, dass wir ihn oft an Wegrändern, auf Brachflächen, Bahndämmen oder Schuttplätzen antreffen. Auch auf Wiesen kann man ihn entdecken. Am liebsten hat er stickstoffreiche Böden. Hier kann der Beifuß eine beachtliche Größe von 60 Zentimetern erlangen. Unter für ihn optimalen Bedingungen kann er sogar 2 Meter hoch wachsen.

Von dem aufrecht wachsenden Stängel geht eine Vielzahl von Zweigen ab. Die Blätter wachsen sowohl direkt am Stängel als auch an den Zweigen. Mit der Größe der Pflanze variiert auch die Größe der Blätter. In seltenen Fällen können sie eine Länge von bis zu 10 Zentimetern erreichen. In der Regel sind sie allerdings deutlich kleiner. Bei einer Breite von etwa 3 Zentimetern werden sie dann 2,5 bis 5 Zentimeter lang. Ihre Oberseite ist grün gefärbt. Von unten sind sie weißlich.

Aus Kindertagen kennen sicher viele von euch den Spruch, dass Medizin bitter sein muss. Auf den Beifuß trifft diese Weisheit auf jeden Fall zu. Denn er kann mit einer Reihe an positiven Eigenschaften aufwarten. Zu seinen Inhaltsstoffen zählen zum Beispiel Bitterstoffe. Von ihnen nehmen wir heute nur noch wenig auf, da sie bei kultivierten Pflanzen weitestgehend herausgezüchtet wurden. Zudem enthält Beifuß Vitamin A, C sowie B-Vitamine. Dazu Tannin und ätherische Öle.

Schon bei Hildegard von Bingen stieß der Beifuß auf Beliebtheit. Sie empfahl ihn bei verdorbenen Magen. Außerdem wirkt Beifuß appetitanregend und kann bei Gastritis helfen. Einst galt er auch als Frauenheilkraut und wurde bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Auch bei anderen Beschwerden, die auf Verkrampfungen zurückzuführen sind, fand er Verwendung.

Sogar als Räucherpflanze wird Beifuß genutzt. In diesem Rahmen wird eine energiefördernde und das Immunsystem stärkende Wirkung beschrieben. Eingesetzt wurde der Beifuß nicht nur bei uns in Europa. Im Gebrauch als Räucherpflanze gibt es auch in Japan eine lange Tradition. Was an dieser Stelle aber erwähnt werden muss: Die beschriebenen Wirkungen sind – abgesehen von der Verwendung bei Magenbeschwerden - in der klassischen Medizin nicht bewiesen.

Neben dem medizinischen Gebrauch findet der Beifuß auch in der Küche Verwendung. Vor allem die jungen Triebe der Pflanze können vielfältig eingesetzt werden, beispielsweise in Salaten oder in Kräuterpfannkuchen.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.