Bei der Wahl seines Lebensraumes ist der Europäische Bison breit aufgestellt. In Laub- oder Mischwälder - bevorzugt mit Lichtungen und Zugang zu Wasserstellen - lebt er genauso gerne wie in Bergwäldern oder alpinen Wiesenlandschaften. Würden wir ihn lassen, käme er aber auch in der von uns Menschen geprägten Kulturlandschaft zurecht. Weiden, Wiesen und forstwirtschaftlich genutzte Wälder wären für ihn geeignete Lebensräume. Vielmehr als die Art des jeweiligen Lebensraumes ist für ihn nämlich das Angebot an möglichst vielfältiger Nahrung.
Der Europäische Bison - auch schlicht Wisent genannt - ist ein Pflanzenfresser. Daher ist eine Fülle an Pflanzenarten für ihn besonders wichtig, da eine ausreichende Versorgung mit Nahrung über die gesamte Vegetationsperiode gesichert sein muss. Neben Wildkräutern und Gräsern stehen junge Triebe, Wurzeln, Laub, Baumrinde und auch Pilze bei den mächtigen Tieren hoch im Kurs. Große Tiere wie der Bison hinterlassen zwangsläufig ihre Spuren. In einer vom Menschen geprägten Kulturlandschaft führt das natürlich zu Konflikten. Diese Konflikte einmal außer acht gelassen, wäre der Bison eine große Hilfe für uns, gleich mehrere Probleme, die auch für uns Menschen entscheidend sind, zu lösen: So gestaltet er seinen Lebensraum, indem er offene Flächen schafft und gleichzeitig in der Lage ist, diese auch zu erhalten.
Hiervon profitiert die gesamte Artenvielfalt. Und das ist gerade in Zeiten des Artensterbens eine überaus dankbare Eigenschaft. Hinzu kommt, dass der Bison die Böden nicht schädigt. Anders als durch die Maschinen von uns Menschen werden sie von ihm nicht verdichtet, was ihre Fähigkeit, Wasser aufzunehmen und zu speichern, erhält und sogar verbessert. Angesichts der immer häufiger auftretender Starkregenereignisse und dem gleichzeitigen Rückgang unserer Grundwasservorräte ist auch dies eine wertvolle und zugleich kostenlose Dienstleistung für uns Menschen.
Der Europäische Bison
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