Der Fadenmolch lebt mit Vorliebe in naturnahen Laubmischwäldern. Dort findet er ein angenehm feuchtkühles Klima, sichere Verstecke unter Laub und Totholz und noch dazu einen reichhaltig gedeckten Tisch. Er ist aber keinesfalls auf diesen Lebensraum beschränkt. Seltener wurde er auch im Offenland und in Nadelwäldern schon gefunden. Und mit etwas Glück lässt er sich auch in strukturreichen, amphibienfreundlichen Gärten nieder.
Auch bei seinen Laichgewässern ist der Fadenmolch nicht auf eine Art von Gewässer festgelegt. Gerne mag er das kühle, klare Wasser in den Quellbereichen von Bächen und Flüssen. Andernorts besiedelt er aber auch nur langsam fließende Gewässer und Stillgewässer. Manchmal wählt der Fadenmolch sogar Fahrrinnen oder wassergefüllten Gräben neben Wegen als Kinderstube für die nächste Molchgeneration aus.
Mehr Forschung nötig
Der Fadenmolch ist ein gutes Beispiel dafür, wie wenig wir über unsere heimischen Amphibien wissen. Viele Populationen sind schlecht oder sogar gar nicht erforscht. So wissen Forschende wenig etwa über die Größe und Altersstrukturen einzelner Bestände. Und auch über die wechselseitige Konkurrenz mit dem Teichmolch, der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht, ist wenig bekannt.
Ein Trend ist allerdings abzusehen: Wir Menschen greifen auf vielfältige Weise in die natürlichen Lebensräume ein und verändern sie - meist leider nicht im positiven. Die Zahlen der Amphibienbestände gehen in Folge dessen zum Teil dramatisch zurück. Es bleibt zu hoffen, dass die Erforschung der Arten und ihrer Bedürfnisse weiter intensiviert wird. Denn an Orten, an denen sich zielgerichtet um die Amphibien gekümmert wird, mit auf sie zugeschnittene Pflege- und Schutzmaßnahmen, kann der Negativtrend durchbrochen werden. Diese Erkenntnis macht Mut, ist aber gleichzeitig ein Auftrag an uns alle. Die Amphibien brauchen unsere Hilfe. Packen wir es an!