Der Gemeine Wirbeldost

Hier wächst er

An seinen Standort stellt der Gemeine Wirbeldost (Clinopodium vulgare) kaum Ansprüche. Daher ist es nicht verwunderlich, dass er nicht nur in großen Teilen Europas vorkommt, sondern auch in Nordamerika und Asien. Obwohl er von der planaren (z. B. an der Küste) bis hinauf in die subalpine Höhenstufe wächst, fühlt sich der Wirbeldost an sonnigen Standorten mit durchlässigen Böden besonders wohl.

Den Gemeinen Wirbeldost erkennen

Der Gemeine Wirbeldost erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 60 Zentimetern. Von dem leicht behaarten Stil gehen die kreuzgegenständig angeordneten Blätter aus. Kreuzgegenständig bedeutet, dass die beiden Blätter eines Paares einander zwar gegenständig gegenüberstehen, das darunterliegende Paar aber von oben gesehen um 90° gedreht ist (s. Zeichnung).

Über einem Blattpaar stehen 10 bis 20 Blüten in sogenannten ‚Scheinquirlen’ zusammen. Zwischen Juli und Oktober zeigen sich die rosa- bis lilafarbenen Blüten. Allerdings blühen stets nur vereinzelte Blüten eines Quirls zur gleichen Zeit.

Tiere haben ihn zum Fressen gern

Für nektarliebende Insekten ist der Wirbeldost ein gefundenes Fressen. Wegen der langen Kronröhre bleibt der Nektar allerdings Schmetterlingen und vereinzelten Hummelarten vorbehalten. Außerdem lebt die Raupe einer Grasminiermottenart (Stephensia brunnichella) nur am Gemeinen Wirbeldost.

In der Kräuterkammer

Der Wirbeldost fand bereits im 1. Jahrhundert nach Christus Verwendung als Heilkraut. Ihm wird eine herz- und magenstärkende sowie schweißtreibende und schleimlösende Wirkung zugesprochen. Die jungen Triebe des Gemeinen Wirbeldosts enthalten Betulin. Betulin kommt auch in der Birkenrinde vor und wirkt antientzündlich, antibakteriell, antiviral und antitumoral.

Die Blätter des Gemeinen Wirbeldosts unterstützen die Verdauung. Deswegen eignen sie sich – frisch oder getrocknet – als Gewürz oder Ergänzung für Salate.

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