Der Grasfrosch

Der Grasfrosch gehört zu den Amphibien, die wenig spezialisiert auf einen bestimmten Lebensraum sind. Das gilt neben dem Laichgewässer auch für den Lebensraum außerhalb der Laichzeit.

So besiedelt der Grasfrosch sowohl fließende als auch stehende Gewässer. Allerdings hat er Vorlieben. Dazu zählen dauerhaft stehende Gewässer, wie zum Beispiel Weiher oder kleine Teiche. Deshalb stellt es für ihn durchaus eine Gefahr dar, wenn diese Biotope zunehmend seltener werden – sei es dadurch, dass wir sie zuschütten oder sie aufgrund der fortschreitenden Trockenheit verschwinden.
Die Gewässer dienen dem Grasfrosch übrigens nicht nur als Laichplatz. In der kalten Jahreszeit kann er die Gewässer, genauer gesagt den Gewässergrund, auch zur Überwinterung nutzen. Aber können heißt nicht müssen: Jeder Frosch ist anders und das spiegelt sich auch in der Wahl des Überwinterungsplatzes wieder.

Außerhalb der Laichzeit kann man den Grasfrosch vielerorts finden: Er ist vom Moor bis in den Park, vom Garten bis in den Wald, vom Grünland bis ins Gebüsch und auch an natürlichen Gewässerufern verbreitet. Kurz gesagt, eigentlich überall dort, wo er ausreichend Nahrung, Unterschlüpfe und Feuchtigkeit findet.

Im Garten

Wer dem Grasfrosch ein Leben in seinem Garten erleichtern möchte, kann das relativ einfach tun, auch ohne Gartenteich. Der Anbau heimischer Pflanzen zieht eine Menge Insekten an. Das schafft Nahrung für den Grasfrosch. Ein Berg von Steinen und Totholz, bestenfalls feucht und schattig gelegen, dient ihm zudem als Versteck für den Tag. Damit sind die grundlegenden Bedürfnisse des Grasfrosches schon bedient.

Grasfrösche ernähren sich neben Insekten auch von Nacktschnecken. Damit dürfte er zusätzliche Pluspunkte im Garten sammeln.

Jäger und Gejagter

Der Grasfrosch ist Jäger und Gejagter in Personalunion. Bei seiner Nahrung ist er ähnlich wenig spezialisiert, wie bei der Wahl seines Lebenstraums. Auch das ist ein Grund dafür, dass der Grasfrosch bei uns noch relativ häufig vorkommt. Er ernährt sich zu einem großen Teil von Insekten. Spezielle Vorlieben hat er nicht. Es wir sozusagen gegessen, was auf den Teller kommt. Neben Insekten stehen noch weitere Tiere auf seiner Speisekarte: Würmer, Schnecken, Asseln, Spinnen und Tausendfüßler werden allesamt nicht verschmäht.

Andererseits ist der Grasfrosch eine beliebte Beute. Es ist also Vorsicht geboten. Sonst vollzieht sich die Wandlung vom Jäger zum Gejagten weitaus schneller, als es ihm lieb ist. Von Geburt an ist er der Gefahr ausgesetzt, als Futter zu enden. Eier und Kaulquappen sind eine beliebte Nahrung von Fischen oder Molchen. Der ausgewachsene Frosch wird von Reihern und Störchen ebenso verzehrt wie von Greifvögeln und Eulen. Aber nicht nur vor Vögeln muss sich der Grasfrosch fürchten. Auch Wildschweine, Marder und Füchse greifen zu, wenn sich die Gelegenheit bietet. Und auch wir Menschen stellen leider immer wieder eine tödliche Gefahr für den Grasfrosch da, wenn auch hierzulande nicht als Fressfeinde.

Bei so einer großen Anzahl von Feinden ist es kein Wunder, dass der Grasfrosch bei der Vermehrung auf Masse setzt:

Die Paarung

Wenn sich andere Amphibien im Frühling auf den Weg zum Laichgewässer begeben, ist der Grasfrosch häufig schon da. Das liegt vor allem daran, dass er im Frühjahr schon bei niedrigen Temperaturen munter wird. Der Bauch des Weibchens ist zu diesem Zeitpunkt prall gefüllt mit Eiern – bis zu 4.500 davon wird sie in einem großen Laichballen ins Wasser legen. Zeitgleich wird das rücklings auf ihr sitzende Männchen seine Spermien abgeben und damit die Eier befruchten.
Um sich den begehrten Platz zu sichern, klammert sich das Männchen manchmal schon an Land auf dem Rücken des Weibchens fest. Im Doppelpack ist der Weg zum Laichgewässer für sie beschwerlich.

Dieses Froschpaar wirkte wie ineinander verschmolzen, als es regungslos auf dem Weg saß. Um die beiden zu schützen, habe ich sie über den Weg getragen und ins sichere Gebüsch gesetzt. Von dort aus setzten sie ihre Reise zum nahe gelegenen Laichgewässer fort.

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