Der Rote Fingerhut

Der Rote Fingerhut wächst am liebsten auf lockeren Böden in der Sonne. Hat er einen solchen Standort gefunden, siedelt er sich oft in größeren Beständen an. So treffen wir ihn sehr häufig auf Kahlschlägen, an Gehwegen oder auf Lichtungen an. Hier fühlt er sich wohl.

Einer seiner englischen Namen verrät einen weiteren Standort, wo wir den Roten Fingerhut finden können. Foxglove nennen die Engländer dieses schöne Wegerichgewächs. Übersetzt heißt das so viel wie „Handschuh des Fuchses“. Nachdem wir bereits wissen, dass der Rote Fingerhut lockere Böden zu schätzen weiß, können wir auch herleiten, wie er zu diesem Namen gekommen ist. Er siedelt sich nämlich auch auf der lockeren Erde an, die von den Füchsen vor ihren Bauten angehäuft wurde.

Allerdings gibt es hier auch noch eine andere Herleitung. Es existieren zahlreiche Sagen und Mythen rund um den Roten Fingerhut. So auch in England. Es heißt, dass böse Feen die Blüten des Fingerhuts den Füchsen als Geschenk gaben. Mithilfe dieser „Handschuhe“ war es den Füchsen möglich, sich völlig lautlos zu bewegen, um in Hühnerställen Beute zu machen. Die Zeichnungen der Blüten sind demnach nichts anderer als die Fingerabdrücke jener Feen, die für das Unglück des Hofes verantwortlich waren.

Doch auch wissenschaftlich versuchte man zu ergründen, warum die Blüten des Roten Fingerhutes das charakteristische Muster aufweisen. Ist man früher noch davon ausgegangen, dass es sich dabei um Saftmale handelt, wird heute eine andere Theorie für wahrscheinlicher gehalten: Man geht davon aus, dass es sich bei den Flecken um Attrappen von Staubbeuteln handelt. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Blüten von Pflanzen, bei denen diese Flecken abgedeckt wurden, etwa fünf Mal seltener angeflogen wurden als jene von Pflanzen ohne abgedeckte Flecken.

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