Der Rotrandige Baumschwamm

Der Rotrandige Baumschwamm ist ein echtes Multitalent. Eine besondere Vorliebe für die Fichte brachte ihm aber einen weiteren deutschen Namen “Fichtenporling” ein. Daneben besiedelt er auch Tanne, Lärche, Buche, Birke, Erle und Apfelbaum.

Gravitropismus
... oder wie Pilze wissen, wohin sie wachsen sollen.


Auch beim Zustand „seines“ Baumes ist der Rotrandige Baumschwamm nicht sehr wählerisch und tritt in allen Phasen der Holzzersetzung auf. Ob totes oder lebendes Holz, ob liegende oder stehende Stämme - er kommt mit nahezu allen Bedingungen gut zurecht. So kann es kaum verwundern, dass wir seine Fruchtkörper sogar an Ästen wachsend entdecken können.

Die Rolle, die der auffällige Pilz innerhalb des Ökosystems Wald einnimmt, ist dabei nicht zu unterschätzen. Durch die Schaffung von Totholz hat er einen maßgeblichen Anteil an der Steigerung der Artenvielfalt und stärkt die Vitalität des Waldes im Gesamten. Doch damit ist sein Job noch nicht getan. Denn auch er selbst wird besiedelt und wird so zur Lebensgrundlage für Andere. Zum Beispiel besiedelt der Birkenporling-Kissenpustelpilz mit Vorliebe alte Fruchtkörper des Rotrandigen Baumschwamms (und natürlich die des namensgebenden Birkenporlings).

Noch immer ist es allzu oft die Regel, dass wir Menschen die Lebewesen in Schädlinge und Nützlinge unterteilen. Daher findet sich der Rotrandige Baumschwamm auch in den unsäglichen Aufzählungen sogenannter Baumschädlinge wieder. Leider verkennen wir damit die Tatsache, dass die Natur solche Kategorien nicht kennt und das gesamte Netzwerk nur dann funktioniert, wenn alle Akteure ihren Teil dazu beitragen.

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