Der Schwarze Nachtschatten

Der Schwarze Nachtschatten (Solanum nigrum) gehört zur Gattung der Solanum. Diese ist mit rund 1700 Arten weltweit eine der größten Gattungen. So hat der Schwarze Nachtschatten auch berühmte Verwandte wie die Tomate oder die Kartoffel.

Hier wächst er

Ursprünglich stammt der Schwarze Nachtschatten aus Südeuropa und hat sich bis heute weltweit verbreitet. Als Ruderalpflanze ist er oft dort anzutreffen, wo der Mensch sein Unwesen getrieben hat – auf Schutt- und Trümmerplätzen, steinigen Böschungen oder Wegrändern. Hier bevorzugt er warme Plätze, die sich aber gerne im Schatten oder Halbschatten befinden dürfen. Am liebsten besiedelt dieser Spätkeimer stickstoffhaltigen Lehmboden. Im Garten ist der Schwarze Nachtschatten nicht sonderlich beliebt. Er wächst nämlich schnell und tritt häufig in größeren Beständen auf.

Der schwarze Nachtschatten auf dem Teller

Weltweit wird der Schwarze Nachtschatten als Nahrungsmittel verwendet. Die Blätter werden wie Spinat gekocht – um Vergiftungen zu verhindern, gibt es verschiedene Zubereitungsmethoden. Die reifen (!) Beeren werden in Nordamerika, Indien, China und Russland als Obst gegessen oder zu Konfitüre verarbeitet.

Der schwarze Nachtschatten im Medizinschrank

In vielen Kulturen der Welt sind auch medizinische Anwendungen des Schwarzen Nachtschatten bekannt. Dafür wird insbesondere das während der Blütezeit gesammelte und getrocknete Kraut verwendet. Zu den Anwendungsgebieten zählen Magenkrämpfe, Rheuma, Fieber und Keuchhusten. Aber auch bei Ekzemen, Abszessen und als Schmerzmittel werden sie verwendet.

Aufgrund ihrer Giftigkeit wird die Pflanze heute bei uns kaum noch zur Medikation eingesetzt. Auch wenn der schwarze Nachtschatten weitaus weniger giftig ist als zum Beispiel die Tollkirschen (welche ebenfalls ein Nachtschattengewächs ist), ist davon abzuraten, sie zu nutzen. Vor allem deswegen, weil sich die Giftigkeit je nach Reifegrad verändert und es so schwer einschätzbar ist ob und wie viel verwendet werden darf, um keine Schädigungen zu verursachen.

Den Schwarzen Nachtschatten erkennen

Der Schwarze Nachtschatten wächst 20-80 Zentimeter hoch. Durch die vielen Verzweigungen wirkt er wie ein Miniaturstrauch. Allerdings verholzt der Stängel nicht. Seine Färbung reicht von hellgrün bis bläulich-schwarz. Die dunkelgrünen, eiförmigen Blätter sind 2-5 Zentimeter breit und erreichen eine Länge von rund 4-7 Zentimetern. Sie sind deutlich gestielt und wachsen wechselständig. Im Gegensatz zum Stängel, der fast kahl ist, sind die Blätter leicht behaart.

Die Blüten, die an einem langen Stiel wachsen, ähneln sehr den Blüten der Kartoffel. Da beide zu den Nachtschattengewächsen zählen, ist das nicht verwunderlich. Die Blüte besteht aus fünf weißen Kronenblättern und hat einen Durchmesser von 0,5 – 1,2 Zentimetern. Die gelben Staubblätter ragen deutlich heraus. Von Juni bis Oktober blüht der Schwarze Nachtschatten, die Früchte erscheinen von September bis Oktober.

Die glänzenden Früchte sind rund und erreichen eine Größe von bis zu 1 Zentimeter. Unreif sind die Früchte grün, in seltenen Fällen bleiben sie das auch. In der Regel färben sie sich aber im Laufe des Reifungsprozesses schwarz. Die Beeren enthalten etwa 30-60 Samen, welche mit Hilfe von Vögeln verbreitet werden.

Obwohl der Schwarze Nachtschatten der Kartoffel ähnelt, sind sie an einem Merkmal doch eindeutig zu unterscheiden. Der Schwarze Nachtschatten verfügt nämlich nicht über knollenartige Speicherorgane, wie die Kartoffel, sondern hat zapfenartige Wurzeln.

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