Der Spitzwegerich

Der Spitzwegerich wächst unauffällig am Wegesrand. Am augenfälligsten sind die langen Blütenstängel. Der Name „Wegerich“ stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet so viel wie „Herrscher über den Weg“. Wenn man sich auf der Reise einmal verletzt hat, ist dieser Standort äußerst praktisch. Spitzwegerich wirkt nämlich antientzündlich und ersetzt damit zur Not Wundsalbe und ein Pflaster – doch er kann noch mehr…

Den Spitzwegerich erkennen

Im Frühling zeigen sich bereits die länglichen und spitz zulaufenden Blätter, anhand derer man den Spitzwegerich deutlich vom Breitwegerich unterscheiden kann. An den 10 bis 20 Zentimeter langen Blättern sind die sogenannten Blattrippen erkennbar. Bis zu sieben Rippen, die dem Spitzwegerich den Namen „Siebenrippe“ eingebracht haben, verlaufen parallel zueinander bis zur Blattspitze, wo sie zusammentreffen. Die weißen Blüten zeigen sich zwischen Mai und September an dem walzenförmigen Blütenstand. Bis zu 50 Zentimeter reicht der Blütenstil empor.

Hier wächst er

Ursprünglich nur in Europa beheimatet, wächst der Spitzwegerich heute auf der ganzen Welt. Man findet ihn außer an Wegrändern auch in Äckern und Wiesen. Besonders gut gedeiht er auf feuchten, humus- und nährstoffreichen Böden.

In der Kräuterkammer

Der Spitzwegerich sollte mit seiner Vielseitigkeit in keiner Kräuterkammer fehlen – er wirkt nicht nur antibakteriell und antientzündlich, sondern auch blutstillend und blutreinigend sowie schleimlösend und harntreibend. Von Hildegard von Bingen wurde Spitzwegerich gegen Gicht genutzt.

Heute wird Spitzwegerich aufgrund der enthaltenen Schleim- und Gerbstoffe häufig als Mittel gegen Husten und Heiserkeit verwendet. Dafür sollten die Blätter zwischen April und Juni – also vor der Blüte – geerntet werden.

Wenn man sich in der Natur verletzt hat, kann der Spitzwegerich für die Wundversorgung genutzt werden. Dafür kann man ein paar Spitzwegerichblätter zerreiben oder zerkauen, auf die Wunde auflegen und mit einem ganzen Blatt bedecken. Dieses Vorgehen eignet sich übrigens auch bestens, um den Juckreiz bei Insektenstichen zu lindern.

Tiere haben ihn zum Fressen gern

Viele Tiere ernähren sich vom Spitzwegerich und machen somit unbewusst von seiner heilenden Wirkung Gebrauch. Auf dem Speiseplan des Feldhasen stehen in erster Linie Wildkräuter – der Spitzwegerich gehört zu seinen Lieblingsspeisen. Doch der Spitzwegerich ist auch bei Schmetterlingen als Raupennahrung beliebt – beispielsweise beim Gemeinen Blutströpfchen.

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