Schaut man sich die Blutwurz an, stellt man sich unweigerlich die Frage, warum diese zierliche Pflanze mit den gelben Blüten auf den mystischen Namen Blutwurz hört? Um dem auf den Grund zu gehen, müssen wir die Erdoberfläche verlassen. Wird es denn nun wirklich mystisch? Um das vorweg zu nehmen: wird es nicht. Buddeln wir die Pflanze aus und schneiden ihren Wurzelstock an, ist das Rätsel des Namens auch schon gelöst. Denn hier tritt nun ein Saft aus, der blutrot gefärbt ist – Blutwurz eben.
Die Blutwurz ist ein sogenannter Magerkeitsanzeiger. Dass wir sie häufig auf Magerwiesen antreffen, kann da kaum überraschen. Aber Heiden, Niedermoore oder Mischwälder werden ebenfalls besiedelt. Und auch von Höhe lässt sich die Blutwurz nicht schrecken. In den Alpen begleitet sie uns auf Wanderungen bis in eine Höhe von 2200 Metern.
Schon seit dem Mittelalter wird die Blutwurz vom Menschen zum Heilen von Krankheiten genutzt. Hier nutze man vor allem ihre blutstillende Wirkung. In der modernen Pflanzenheilkunde werden noch heute Wirkstoffe der Pflanze, zum Beispiel zur Linderung von Durchfällen, eingesetzt. In einigen Regionen Deutschlands wird aus ihr zudem Schnaps oder Likör hergestellt.
Im kultivierten Bereich finden wir die Blutwurz eher selten. Wer in seinem Garten aber karge Böden vorfindet und sich einen pflegeleichten Bodendecker wünscht, ist mit der Blutwurz sehr gut beraten. Da sie es trocken und sonnig mag, wird sie hier vermutlich auch zukünftige heiße und trockene Sommer gut überstehen.
Die Blutwurz
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