Auf dem Brocken finden wir die nördlichste natürliche höhenklimatische Waldgrenze in Zentraleuropa. Dieser Bereich ist bereits seit der letzten Eiszeit waldfrei und dort oben haben einige botanische Raritäten die Zeit überdauert. Eine davon ist die Brockenanemone.
Überleben kann die zarte Pflanze heute allerdings nur noch durch permanente Pflegemaßnahmen auf dem Brocken. Die Brockenanemone ist in ihrem Wachstum nicht dominant und auf karge Böden angewiesen. Diese Art von Lebensraum ist selten geworden, so auch auf dem Brocken. Der Eintrag von Nährstoffen sorgt dafür, dass sich immer mehr Gräser ausbreiten und die Brockenanemone verdrängen.
Damit das nicht passiert, wird der Lebensraum der Brockenanemone jedes Jahr aufs Neue auf Vordermann gebracht. Und das schon seit der Wende. Seitdem wird jedes Frühjahr zu einem Arbeitseinsatz aufgerufen, dem viele Menschen Folge leisten. In enger Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Harz werden Absperrungen repariert und Wegweiser erneuert. Dem Vordringen verschiedenster Gräser begegnet man mit der Anpflanzung typischer Gewächse der Bergheide, zu der auch die Anemone gehört.
Empfindliche Ökosysteme wie die Bergheiden zeigen die weitreichenden Zusammenhänge in der Natur. Es reicht bei Weitem nicht aus, einzelne Schutzgebiete auszuweisen. Wir müssen unser Handeln im Gesamten zum Positiven ändern, um die Natur in ihrer Gesamtheit zu schützen.
Die Brockenanemone
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