Warum bleibt die Spinne nicht in ihrem Netz hängen?
Das Netz der Spinne ist ein kleines architektonisches Meisterwerk. Doch warum bleibt die Spinne eigentlich nicht selbst im Netz hängen?
Das Netz besteht aus unterschiedlichen Fäden, die von der Spinne mit verschiedenen Drüsen hergestellt werden. Lediglich die spiralförmig angeordneten Fäden sind mit Klebetröpfchen versehen. Doch der Kleber kann der Spinne nichts anhaben. Denn an ihren Füßen befinden sich mikroskopisch kleine Härchen, die den Kontakt mit dem klebrigen Netz verkleinern. Zusätzlich sind die Härchen mit einer den Kleber abweisenden Substanz benetzt.
Woher kommt der Faden für ein neues Spinnennetz?
Für den Bau ihres Netzes braucht die Gartenkreuzspinne etwa 45 Minuten Zeit und etwa 20 Meter Spinnfaden. Durch umherfliegenden Staub verliert das Netz jedoch schnell seine Klebefähigkeit, weshalb es stetig erneuert werden muss – manchmal sogar jede Nacht. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Energie. Deswegen „recycelt“ die Gartenkreuzspinne ihren Spinnfaden. Wenn sie ihrem Standort treu bleibt, bleiben die Rahmenfäden meistens erhalten. Die übrigen Fäden frisst die Spinne auf und verwendet sie für ihr neues Netz.
Spinnfäden sind übrigens ein wahres Wunder der Natur. Sie können um das Dreifache gedehnt werden, ohne zu reißen, und sind – bezogen auf ihr Gewicht – viermal so belastbar wie Stahl.
Wie isst eine kleine Spinne ein großes Insekt?
Das Netz der Gartenkreuzspinne ist so stabil, dass sie sogar große Insekten wie Wespen, Hummeln oder Libellen damit fangen kann. Doch wie verspeist die Spinne eigentlich einen so großen Fang?
Zuerst wird die gefangene Beute von der Spinne eingesponnen und mit einem giftigen Biss gelähmt. Weil die Spinne ihre Nahrung nicht zerkauen kann, muss sie außerhalb des Körpers verdaut werden. Dafür spritzt die Spinne einen Verdauungssaft in oder auf ihre Beute. Der bewirkt, dass sich die Beute – ausgenommen des harten Chitinpanzers von Insekten – auflöst. Übrig bleibt ein Brei, den die Spinne aufsaugen kann.