Die Geburtshelferkröte

Die Geburtshelferkröte gilt bei uns heute als in ihrem Bestand gefährdet. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass ihre Primärlebensräume bis auf wenige Ausnahmen vollkommen verschwunden sind. Primärlebensräume bezeichnen die ursprünglichen Lebensräume von Arten, die nicht vom Menschen verändert wurden. Bei der Geburtshelferkröte sind das Bach- und Flussuferbereiche, die unverbaut und zudem stark besonnt sind. Leider finden wir solche Gegebenheiten an unseren heimischen Gewässern nur noch sehr selten.

Bis zu einem gewissen Grad ist die Geburtshelferkröte aber durchaus anpassbar. So kann sie sich zum Beispiel an Sand- und Kiesgruben oder Steinbrüchen ansiedeln. Auch Industriebrachen können sich als Sekundärlebensraum eignen. Voraussetzung ist dabei immer, dass ausreichend Versteckmöglichkeiten, Nahrung und geeignete Wasserstellen zur Fortpflanzung vorhanden sind. Die Laichgewässer der Geburtshelferkröte sollten sich in unmittelbarer Nähe zu ihrem Lebensraum an Land befinden. Eine Entfernung von bis etwa 100 Metern findet sie noch in Ordnung, auf weitere Strecken reagiert sie überwiegend ablehnend und siedelt sich deshalb in der Regel nicht an.
Somit kann ihr auf vielfältige Weise geholfen werden, was lokal bereits durch tolle Projekte geschieht.

Da wir Menschen der Geburtshelferkröte, wie beschrieben, ihre natürliche Heimat geraubt haben, ist ihr Überleben heute untrennbar an die von uns veränderte Landschaft gekoppelt. Eine Überlebensmöglichkeit hat sie nur, wenn wir ihr geeignete Lebensräume zugestehen. Dabei macht es uns die Geburtshelferkröte verhältnismäßig einfach, ihr zu helfen. Da sie nur kurze Strecken zurücklegt, beansprucht sie nur einen kleinen Lebensraum. Eine große Hilfe für die Geburtshelferkröte ist das Anlegen kleiner Tümpel in der richtigen Umgebung. Das beinhaltet zum Beispiel Trockenmauern oder Steinberge, die wunderbar als Versteck für den Tag dienen. Davon profitieren auch zahlreiche weitere Arten. Zudem gibt es uns die Möglichkeit, ein wenig davon wieder gut zu machen, was wir der Natur und diesem Fall der Geburtshelferkröte angetan haben.

Die Biologische Station StädteRegion Aachen e.V. ergreift verschiedene Maßnahmen, um die Lebensbedingungen von Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte und Kreuzkröte zu verbessern. Darunter fällt vorrangig das Anlegen neuer Gewässer. In meinem Film habe ich dokumentiert, wie das gemacht wird.

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