Die Gelbbauchunke

Im Gegensatz zu vielen anderen Amphibien ist die Gelbbauchunke auf einen sehr speziellen Lebensraum angewiesen. Da es diesen in Deutschland kaum noch gibt, gehört die Gelbbauchunke leider einer stark gefährdeten Art an (sie wird in der Roten Liste Deutschlands in der Kategorie 2 „stark gefährdet“ geführt). In einigen Bundesländern gilt sie sogar bereits als ausgestorben, in anderen steht sie kurz davor.

Ihre Heimat hat die Gelbbauchunke in Deutschland beispielsweise in Fluss- und Bachauen gefunden. Hier entstehen, durch die natürlichen Dynamiken einer Aue, immer wieder kleine, temporäre Gewässer. Die benötigt die Gelbbauchunke zum Ablegen ihres Laichs.



Hier in Deutschland gibt es in sogenannten Primärhabitaten fast keine Vorkommen mehr. Stattdessen ist sie bei uns fast vollständig in Sekundärhabitaten anzutreffen. Als Sekundärhabitat bezeichnet man solche Lebensräume, die nicht natürlichen Ursprungs sind, sondern direkt oder indirekt vom Menschen geschaffen wurden. Solche findet die Gelbbauchunke zum Beispiel auf militärischen Übungsplätzen, in Abbaugruben, in Form von Fahrrinnen oder in aus Gründen des Artenschutzes künstlich angelegten Kleinstgewässern.

Die Gelbbauchunke wählt diese Gewässer zum Laichen, weil hier (fast) keine Fressfeinde im Wasser zu befürchten sind. Zudem sind Kleinstgewässer viel schneller aufgewärmt, was dem Nachwuchs zu Gute kommt. Außerdem hat die Gelbbauchunke bei dieser Art von Gewässer wenig Konkurrenz zu fürchten. Wer schon einmal das Treiben an einem gut besuchten Froschteich beobachtet hat, wird nachvollziehen können, warum die Gelbbauchunken eher die Einsamkeit vorzieht.

Wollen wir der Gelbbauchunke helfen, sind eine ganze Reihe von Maßnahmen nötig. Dort wo Sekundärlebensräume vom Menschen genutzt werden, muss darauf geachtet werden, dass die Laichgewässer der Gelbbauchunke erhalten bleiben. Der Verlust von geeigneten Gewässern zum Beispiel durch Verlandung oder Verfüllung muss hier vermieden werden.
Zudem wäre es wünschenswert, dafür Sorge zu tragen, dass auch die Primärlebensräume der Gelbbauchunke renaturiert werden. Von natürlichen Bach- und Flussauen würden neben ihr auch viele weitere Arten profitieren. Und weil eine solche Landschaft einen unbezahlbaren Beitrag zum Schutz vor Hochwasser leistet, würden unterm Strich auch wir Menschen zu den Profiteuren gehören.
Doch auch die Schaffung neuer Laichgewässer ist unabdingbar. Anders wird der Aufbau von sich selbst erhaltenen Populationen kaum möglich sein.

Die Biologische Station StädteRegion Aachen e.V. ergreift verschiedene Maßnahmen, um die Lebensbedingungen von Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte und Kreuzkröte zu verbessern. Darunter fällt vorrangig das Anlegen neuer Gewässer. In meinem Film habe ich dokumentiert, wie das gemacht wird.

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