Die Herbstzeitlose – giftig schön

Hier wächst sie

Die 8 bis 30 Zentimeter hohe Herbstzeitlose wächst aus einer Zwiebel heraus, am liebsten in feuchten, nährstoffreichen Böden. Zwischen Südskandinavien und Norditalien ist sie weit verbreitet. Sogar im Süden Großbritanniens ist sie anzutreffen. In der Westukraine etwa endet ihr östliches Verbreitungsgebiet.

Die Herbstzeitlose erkennen

Im Frühling bilden sich Blätter, welche von der Form her an Bärlauch erinnern. Unterscheiden kann man beide aber sehr einfach – natürlich am Geruch, viel einfacher aber am Stiel. Über einen solchen verfügt nämlich das Bärlauchblatt. Das Blatt der Herbstzeitlosen hingegen wächst direkt aus dem Boden. Im Frühsommer sind lediglich die Blätter ausgebildet – von den Blüten ist noch nichts zu sehen. Im Herbst ist es genau anders herum – die Blätter sind verschwunden. Dafür fällt die Herbstzeitlose jetzt mit rosa- bis lila-farbenen Blüten auf, die auf einem meist weißen Stängel sitzen. Auch die jungen Blüten sind überwiegend weiß, in seltenen Fällen bleiben sie das auch.

Achtung, giftig!

Giftig ist oft Definitionssache. Bei einigen Pflanzen gibt es unterschiedliche Wahrheiten – je nachdem, wen man gerade fragt. Hinsichtlich der Herbstzeitlosen ist der Fall allerdings klar: Giftig bedeutet hier tödlich. Also auf jeden Fall Finger weg! Das Tückische an dieser Pflanze ist nicht nur die Giftigkeit an sich. Die Vergiftungssymptome treten zudem erst nach 2 bis 6 Stunden auf. Dann ist es allerdings häufig schon zu spät und eine Behandlung praktisch nicht mehr möglich. Eine Vergiftung kündigt sich mit einem Brennen im Mund und Übelkeit an. Je nach Dosis kann es besonders bei Kindern zu Atemlähmung und Multiorganversagen führen.

Also gilt: Wenn der Verdacht auf eine Vergiftung besteht, direkt einen Arzt oder den Giftnotruf kontaktieren!

Heilendes Gift

Früher wurde die Herbstzeitlose als Mittel gegen Rheuma, Nervenschmerzen und Krebs eingesetzt. Das wird heute meist nicht mehr gemacht, vor allem wegen der hohen Risiken, die diese Pflanze mit sich bringt. Aber auch heute noch wird die Herbstzeitlose in der Medizin eingesetzt. Bei extremen Gichtanfällen gibt es nicht viele Alternativen zu Präparaten aus Herbstzeitlosen. Allerdings sei hier nochmals darauf hingewiesen: von einer Eigentherapie und Selbstmedikation sollte man tunlichst Abstand nehmen. Derartige Präparate dürfen nur in enger Absprache mit einem Arzt eingenommen werden. Das betrifft sowohl die Einnahme an sich als auch die Dosierung des Medikaments.

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