Die Kapuzinerkresse

Hier wächst sie

Die Kapuzinerkresse (Tropaeolum) stammt ursprünglich nicht aus Europa. Sie kam im späten 17. Jahrhundert aus Süd- und Mittelamerika zu uns und ist heute hier heimisch. Gleiches gilt auch für andere gemäßigte Zonen auf der Erde. Die Kapuzinerkresse ist relativ anspruchslos. Am liebsten wächst sie allerdings auf nährstoffreichen, etwas feuchten Böden in der Sonne. Aber auch Halbschatten und sogar Schatten machen ihr nichts aus. Lediglich trockene, sandige Böden mag sie nicht.

Die Kapuzinerkresse erkennen

Besonders auffällig sind die kreisrunden Blätter der Kapuzinerkresse. Sie sind so charakteristisch, dass sie bereits aus der Ferne leicht zu identifizieren sind. Größenmäßig kann es zu Unterschieden kommen. So erreichen die Blätter Größen von 3 bis 10 Zentimetern, unter Umständen werden sie aber auch größer. Die Blätter wachsen wechselständig am Stiel. Typisch für die Blätter der Kapuzinerkresse ist auch der sogenannte Lotuseffekt. Das bedeutet, dass Schmutz und Regentropfen leicht abperlen.

Während der Blütezeit, die vom Hochsommer bis weit in den Herbst hinein reicht, verliert man die Blätter fast aus den Augen. In dieser Zeit leuchtet an der Kapuzinerkresse ein wahres Meer aus wunderschönen Blüten. Zudem verdreht sie ihrer Umgebung mit einem intensiven süßlichen Geruch die Nase. Die Farbe der fünf Kelchblätter variiert zwischen gelb, orange und rot – manchmal finden sich sogar alle drei Farbtöne in einer Blüte wieder. An der Unterseite der Blüte ist der lange, spitz zulaufende Sporn zu erkennen. Von der Seite betrachtet ähnelt die Blüte deswegen der Kopfbedeckung von Kapuzinermönchen, denen sie ihren Namen zu verdanken hat.

Es gibt Sorten, die eher buschig wachsen, und andere, die ein ausgeprägtes Längenwachstum zeigen. Diese bis zu drei Meter hoch wachsenden Sorten sind gut geeignet zur Bepflanzung an Zäunen, Gittern, Bäumen usw. Hier können sie sich wunderbar emporwinden und ihre volle Schönheit entfalten.

Tiere haben sie zum Fressen gern

Die Kapuzinerkresse bietet vielen Tieren Nahrung und Lebensraum. Unzählige Arten nutzen den Nektar. Zudem findet man oft Eier verschiedener Arten – beispielsweise des Kohlweißlings – unter und auf den Blättern. Bei einem solchen Insektenmagnet bleiben natürlich auch die Spinnen nicht lange fern.

In der Küche

Auch für die menschliche Speisekarte ist die Kapuzinerkresse bestens geeignet. Essbar sind sowohl die Blätter und Blüten als auch die Knospen und Samen. Bis auf die süßlichen Blüten haben alle Pflanzenteile einen scharfen Geschmack. Die Blätter können wunderbar als Salat, für Pesto oder Brotaufstriche verwendet werden. Die Blüten eignen sich besonders zur Dekoration und machen jeden Salat zu einem optischen und geschmacklichen Erlebnis.

Die Knospen werden auch als falsche Kapern bezeichnet – sie können nämlich genau wie Kapern genutzt werden. Vor allem im und nach dem Krieg war diese Form der Zubereitung weit verbreitet.

In der Kräuterkammer

Die Kapuzinerkresse kann noch mehr als lecker und schön. Im Jahr 2013 war sie Arzneipflanze des Jahres. Denn sie ist reich an Vitamin C. Außerdem wirkt sie antibiotisch und ist damit perfekt geeignet zur Anwendung bei Entzündungen im Hals- und Rachenraum. Die antibiotische Wirkung der Pflanze wurde bereits durch wissenschaftliche Studien bestätigt. Die Kapuzinerkresse ist zudem schleimlösend, antiviral, antimykotisch, blutreinigend und harntreibend. Auch zur äußeren Anwendung – genauer, zur Wundheilung – wird die Pflanze eingesetzt. In der westlichen Medizin wird das Hauptaugenmerk allerdings auf bakteriell induzierte Harnwegsinfekte, grippale Infekte und Nasennebenhöhlenentzündungen gelegt. Ein regelmäßiger Verzehr von frischen Blättern und Blüten soll das Immunsystem stärken und grippalen Effekten vorbeugen. Außerdem wird beschrieben, dass ein Tee aus zerriebenen Kapuzinerkresseblättern gegen Erkältungen hilft.

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  • Kapuzinerkresse

    Hallo Farina, deinen Artikel über die Kapuzinerkresse habe ich mit großem Interesse gelesen. Ich habe bei mir vor dem Haus im letzen Jahr Kapuzinerkresse entdeckt und weiß nun, was das für eine Pflanze ist und dass sie sogar essbar ist. Ich werde, sobald die Zeit reif ist, einige Blätter für meinen Salat sammeln. Ich bin echt gespannt, wie der Geschmack ist.