Die Mariendistel

In dem einzigartigen Strichmuster auf den Blättern der Mariendistel liegt der Ursprung für ihren Namen. Einer Legende nach stammen diese weißen Streifen nämlich von der Milch der Jungfrau Maria.

Hier wächst sie

Die Mariendistel mag es trocken. Sie besiedelt mit großer Vorliebe sogenannte Ruderalstandorte. Dazu zählen beispielsweise verdichtete oder steinige Böden, Schuttplätze und Wegränder. Ursprünglich ist die Mariendistel in Mitteleuropa nicht heimisch. Ihre Heimat hat sie neben den Steppen Nordafrikas auch in Südeuropa. Erst im Mittelalter kam sie auch nach Mitteleuropa.

Die Mariendistel erkennen

Die Mariendistel wird 20 bis 150 Zentimeter groß. Ihre großen, grünen Blätter sind weiß marmoriert. An den Rändern der glänzenden Blätter befinden sich gelbliche Stacheln. Die kugelförmigen, purpurvioletten Körbchenblüten sitzen einzeln an den Enden der Stängel. Sie blühen, je nach Standort, von Juli bis September. Im Anschluss an die Blüte bilden sich schwarze Früchte mit einer harten Schale. Anfänglich tragen diese Früchte noch eine seidige Haarkrone. Diese fällt aber recht schnell ab.

In der Kräuterkammer

Der Mariendistel wird eine Vielzahl an heilenden Wirkungen nachgesagt. Einige davon sind bereits erwiesen, an anderen wird noch geforscht. Gibt man Mariendistel in die Suchmaschinen ein findet man viele Präparate, die Heilung versprechen. Die Mariendistel wird also kommerziell stark genutzt.
Die Samen der Mariendistel enthalten Tyramin - das ist verantwortlich für die Heilkraft der Pflanze bei Herzkreislaufbeschwerden. Diese Wirksamkeit wurde in wissenschaftlichen Studien belegt.
Die Mariendistel wird neben Darm-, Gallen-, Milz- und Magenbeschwerden auch bei Schwindel und Migräne verwendet.
Außerdem wird der Mariendistel eine leberschützende und günstige Wirkung bei Vergiftungen nachgesagt. Die schützende Wirkung wird dem enthaltenden Silibinin zugeschrieben, welches die Leber vor dem Eindringen von Giftstoffen schützt. Die wissenschaftlichen Studien in diesem Bereich sind jedoch widersprüchlich. Je nachdem, welchen Studien man glaubt, wir in eine solche Wirkung bejaht oder verneint.

Für die innerliche Verwendung nutzt man für gewöhnlich die Früchte der Mariendistel. Hierbei sollte man nach dem Sammeln auf eine ordentliche Trocknung achten. Denn die Früchte sind anfällig für Schimmel.
Für einen Mariendistel-Tee übergießt man ein bis zwei Teelöffel Früchte mit kochendem Wasser. Das Ganze lässt man zehn bis zwanzig Minuten ziehen. Als tägliche Menge werden drei Tassen Tee empfohlen.

In der Volksheilkunde wurde die Mariendistel auch äußerlich angewendet. So bestreute man Unterschenkelgeschwüre mit pulverisierten Mariendistelsamen. Außerdem wurden die Geschwüre auch mit Mariendistel-Tee-Umschlägen behandelt.

Kommerziell angebaut wird die Mariendistel vor allem in Österreich, Ungarn, Argentinien, Venezuela, China und Deutschland. Geerntet wird sie dabei mit einem klassischen Mähdrescher, den wir aus dem Getreideanbau kennen.

Auf dem Teller

Essbare Teile der Mariendistel sind Früchte/Samen, Blütenknospen und Blüten sowie Blätter, Triebe und Wurzeln. Die jungen Blätter der Mariendistel lassen sich wunderbar im Salat verwenden. Auch die anderen Pflanzenteile sind rohkosttauglich. Sie werden aber auch häufig in Wasser gekocht und als Gemüse verwendet. Aufgrund dieser Verwendung wird die Mariendistel auch als wilde Artischocke bezeichnet.

Auch Tiere haben sie zum Fressen gern

Zerkleinert wurde (und wird) die Mariendistel als Nahrung für sogenannte Nutztiere verwendet. Zudem werden die Samen gerne von Vögeln gegessen und die Blüten von Insekten besucht.

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