Die Mistel

Die Mistel in fast allen Belangen anders als das, was wir von Pflanzen kennen und erwarten. Vielleicht gilt sie dem Menschen deshalb seit jeher als geheimnisvoll und mystisch.

Zu Lebzeiten berührt die Mistel niemals den Erdboden. Stattdessen ist sie auf Bäume angewiesen. Sie ermöglichen der Mistel ihr Leben, versorgen sie mit Wasser und Nährstoffen. Das geschieht allerdings nicht freiwillig. Und das Ende ist vorprogrammiert. Zwangsläufig schwächt die Mistel ihren Wirtsbaum irgendwann so sehr, dass er stirbt. Doch nicht nur die Geschichte des Baumes ist damit zu Ende geschrieben. Mit ihm stirbt auch die Mistel, denn ohne ihn kann sie nicht sein.

Wie lange der gemeinsame Weg dauert, ist nicht in Allgemeinheit zu sagen. Denn dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: Wie ist die generelle Verfassung des Wirtsbaumes? Wie viele Misteln leben von ihm?
Aber auch der Standort kann ein entscheidender Faktor sein. Immerhin erhöhen Misteln das Gesamtgewicht des Baumes beträchtlich und sie tragen auch im Winter grüne Blätter. Bei Stürmen ist die Angriffsfläche dadurch deutlich größer.

Wie kommt die Mistel eigentlich auf den Baum?
Holen wir ein wenig weiter aus und schauen in weit zurückliegende Zeiten. Natürlich war eine Pflanze, die so eigentümlich ist wie die Mistel, ein fester Bestandteil der Mythologie. Demnach sind es Götter gewesen, die den Samen der Mistel auf Bäume gestreut haben. Kein Wunder, dass die Mistel vielen Menschen als heilig galt und auch heute noch gilt.
Die Erklärung der Naturwissenschaft hingegen ist viel banaler. Vögel fressen nämlich die, für sie leckeren, weißen Beeren. Der Mistelsamen, den sie dadurch mit aufnehmen, ist nicht verdaubar. Gemeinsam mit dem Kot wird er unbeschadet wieder ausgeschieden und hat, sofern er an einer geeigneten Stelle auf einem Baum landet, einen guten Ausgangspunkt zum Keimen. Die nächste Generation der Mistel ist damit gesichert.

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