Die Nickende Distel

Wenn wir im Hochsommer die Blüte der Nickenden Distel bewundern, hat die Pflanze bereits ein Jahr in weitaus unscheinbarer Gestalt verbracht. Wie es für Disteln typisch ist, blüht sie nämlich erst im zweiten Jahr. Im ersten bildet sie lediglich eine Blattrosette aus. 

Im Jahr 2008 trug die Nickende Distel den Titel „Blume des Jahres“. Für sie ist das kein Grund zu feiern. Denn die Ernennung steht oft in Verbindung mit erheblichen Problemen, die sich negativ auf den Bestand auswirken. Früher war die Nickende Distel ein fester Bestandteil der Dorfvegetation. Sie siedelte sich gerne an, sobald ihr kleine Flächen zur Ausbreitung zur Verfügung standen. Neben Scheunen, an Zäunen und an vielen anderen Orten innerhalb von Dörfern. Leider wurden die geeigneten Flächen durch die stark zunehmende Verstädterung immer seltener. Sie wurden (und werden) gepflastert, bebaut oder schlichtweg intensiver genutzt als zuvor. All das setzte der Nickenden Distel stark zu und führte im Ergebnis dazu, dass sie zur „Blume des Jahres“ ernannt wurde. Hierbei steht sie stellvertretend für viele weitere Pflanzen, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben.

Nun ist eine lange Zeit vergangen und man muss festhalten, dass sich die Situation für die Nickende Distel leider nicht verbessert hat. Ganz im Gegenteil: Vielerorts verschwinden die letzten grünen Flächen unter einem Haufen Schotter. Mit ihnen verschwindet auch die Artenvielfalt aus Dörfern und Gärten. Aber das muss nicht so bleiben.

Wer seinen Garten bereichern möchte, ist bei der Nickenden Distel an der richtigen Stelle. Ihre pinke Blüte erfreut uns mit ihrer Schönheit. Doch nicht nur wir profitieren von ihrer Anwesenheit. Die Nickende Distel, wie übrigens auch viele andere Disteln, locken zahlreiche Tiere an. Beispielsweise fressen Schwebfliegen ihre Pollen. Vom Duft des Nektars werden viele weitere Insekten angelockt. Vor allem langrüsselige Falter und Hummeln sind hier zu nennen. Damit dient die Nickende Distel indirekt auch insektenfressenden Vögeln. Ganz direkt ist sie aber auch eine beliebte Nahrungspflanze von Körnerfressern, wie zum Beispiel dem Distelfink.

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