Die Ockertramete

Die besten Chancen, um die Ockertramete zu entdecken, haben wir an einem lichten Standort. Da er die Nähe zum Wasser schätzt und gleichzeitig eine große Vorliebe für Laubholz hat, stehen Auwälder weit oben auf seiner Beliebtheitsliste. Eine Lieblingsbaumart hat die Ockertramete nicht. Eine Vorliebe für Eiche, Birke, Buche und Pappel ist aber erkennbar.

Als Folgezersetzer, wissenschaftlich als Saprobiont bezeichnet, ist die Ockertramete auf Totholz angewiesen, und wächst nicht auf lebenden Bäumen. In forstwirtschaftlich intensiv genutzten Forsten mit einer niedrigen Totholzdichte findet man diesen Pilz daher nur selten. Die Ockertramete baut Lignin, also einen Hauptbestandteil des Holzes ab, und erzeugt dadurch Weißfäule. Innerhalb eines natürlichen Ökosystems übernimmt sie mit der Zersetzung des Holzes eine wichtige Aufgabe.

Von wirtschaftlicher Bedeutung ist der Pilz nicht. Aufgrund seiner zähen Konsistenz ist er als Speisepilz nicht geeignet. Die verwandte Schmetterlingstramete gilt in der Chinesischen Medizin als Heilpilz.
Einst fand die Ockertramete in der Bleistiftproduktion Verwendung. Hier wurde sie eingesetzt, um das sogenannte Mykoholz zu produzieren. Damit wird Holz bezeichnet, das bis zu einem gewissen Grad zum Beispiel von der Ockertramete zersetzt wurde und sich dadurch leicht bearbeiten lässt. Es wurde mit Kunstharz imprägniert und vielerorts beispielsweise zu Bleistiften verarbeitet. Im kleinen Rahmen findet dieser Pilz auch heute noch Verwendung bei uns: In Blumengeschäften werden damit Gestecke und dergleichen dekoriert.

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