Die Rapunzel-Glockenblume

Viele Menschen kennen den beliebten Feldsalat auch als Rapunzelsalat. Doch wie kam es eigentlich zu diesem Namen? Vermutlich ist die ähnliche Nutzung der Rapunzel-Glockenblume dafür verantwortlich. Bei beiden Pflanzen wurden nämlich im Winter die Rosettenblätter geerntet. Damals war die Rapunzel-Glockenblume als Nahrung beliebt und stand wohl Pate für den wohlklingenden Beinamen des Feldsalats. Im Laufe der Zeit verließ die Rapunzel-Glockenblume die Teller der Menschen.

Im Mittelalter wurde die Rapunzel-Glockenblume hingegen noch reichhaltig genutzt. Sie wurde sowohl wild gesammelt, als auch in Gärten angebaut. Aber nicht nur die bereits angesprochenen Blätter sind für uns nutzbar. Der wissenschaftliche Name – Campanula rapunculus – verrät es: „Rapunculus“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „kleine Rübe“. Und genau diese können wir ebenfalls verspeisen. Die Wurzel der Rapunzel-Glockenblume ist fleischig verdickt und dient uns als leckeres Wurzelgemüse.

Wer auf den Geschmack gekommen ist und sich die Rapunzel-Glockenblume schmecken lassen möchte, findet sie bevorzugt auf trockenen Wiesen mit nährstoffreichem, gerne lehmigem Boden. Auch an Gebüsch- und Waldrändern sowie in lichten Wäldern kann man sie finden.
Die Rapunzel-Glockenblume ist im Bestand nicht gefährdet und kann daher ohne schlechtes Gewissen gesammelt werden. Aber wie immer, wenn wir uns an der Natur bedienen, braucht es einen respektvollen Umgang. Nehmt nur so viel, wie ihr wirklich braucht. Und lasst immer reichlich stehen. Viele Insekten werden es euch danken. Und auch wir können uns freuen, wenn es im nächsten Jahr wieder etwas zu ernten gibt.

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