Die Ringelnatter

Bei vielen Menschen stoßen Schlangen nicht gerade auf Sympathie. Ähnlich wie Haie wurde ihnen durch Bücher und Filme ein Stempel aufgedrückt, den sie so schnell nicht wieder loswerden. Und in der Tat, es gibt auch Schlangen, die für uns Menschen giftig sind. Auf die Ringelnatter trifft das allerdings nicht zu. Sie ist für uns und unsere tierischen Mitbewohner vollkommen harmlos. Haben wir das Glück, diese schöne Schlange in unserem Garten begrüßen zu dürfen, sollten wir also nicht in Panik verfallen, sondern uns über das wunderbare Naturerlebnis freuen.

Wer seinen Garten zu einem Paradies für Ringelnattern machen möchte, benötigt vor allem zwei Dinge: einen Teich und Unordnung. In einem naturnahen Garten mit möglichst vielen Versteckmöglichkeiten fühlt sich die scheue Schlange am wohlsten. Als semiaquatisches Lebewesen rundet ein Teich, der ebenfalls naturnah gestaltet sein sollte, ihre Vorstellung von einem geeigneten Lebensraum ab. Hiervon profitieren ebenfalls diverse Amphibienarten, die dann wiederum der Ringelnatter als Nahrung dienen. Sehr gute Beobachtungsmöglichkeiten haben wir in den Morgenstunden. Dann lässt sich die Ringelnatter nämlich gerne für ein Sonnenbad auf Steinen nieder. Bei der Nahrungssuche kann man das schöne Tier dann auch schwimmend beobachten.

Fühlt sich die Ringelnatter im Garten wohl, gibt es hier möglicherweise auch Nachwuchs. Dieser lässt sich etwa von März bis Mai entdecken. In dieser Zeit kann man, mit etwas Glück, 20 bis 30 Jungnattern auf einmal sehen. Die Kinderstube der etwa bleistiftgroßen jungen Schlangen ist dabei oft im Komposthaufen zu finden.

Da die Ringelnatter in ihrem Bestand bedroht ist, ist sie durch das Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Sie zu stören, zu fangen oder zu töten, ist verboten und kann hart bestraft werden. Da ihre natürlichen Lebensräume immer weiter schwinden, kann ein Garten für sie ein paradiesisches Rückzugsgebiet sein. Wer es nicht so mit Schlangen hat und eine Begegnung vermeiden möchte, muss im Grunde nur zwei Regeln beachten: Die scheuen Tiere reagieren auf Erschütterungen, die wir beim Gehen erzeugen. Es reicht in der Regel also aus, wenn man sich nicht zurückhaltend bewegt. Die Schlange erfährt so von unserer Anwesenheit, lange bevor wir sie erblicken können, und sucht das Weite. Sollte es dennoch zu einer Begegnung kommen, sollte man dem Tier einfach einen Fluchtweg offenhalten. Solange es diesen hat, ist Flucht immer die erste Wahl. Nur wenn wir die Schlange bedrängen oder einfangen, verteidigt sie sich mitunter mit Bissen. Das ist, wie gesagt, nicht giftig – kann aber durchaus schmerzvoll sein. Daher gilt, wie bei allen anderen Tieren auch: Am besten lassen sich die Natur und ihre Bewohner mit etwas Abstand beobachten - viel Freude dabei:-).

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