Die Schlehe (Prunus spinosa) gehört zu den Gehölzen, die im Laufe des Jahres von vielschichtiger Bedeutung sind. Nicht nur für uns Menschen. Die Schlehe findet viele weitere Interessenten – als Nahrungspflanze genauso wie als Lebensraum.
Schon früh im Jahr, noch bevor die Blätter austreiben, erfreut uns die Schlehe mit ihren üppigen Blüten. Was für uns schön anzusehen ist, bedeutet für viele Insekten eine sichere Nahrungsquelle. Nicht nur deswegen ist die Schlehe eine gute Wahl als Bestandteil einer naturnahen Hecke.
Doch auch im Winter hat die Schlehe einen großen Nutzen. Die blauen Früchte werden für uns erst dann richtig schmackhaft, wenn sie dem Frost ausgesetzt waren. Vielerorts kommt es so weit leider nicht. Das liegt einerseits an allzu eifrigen Frühpflückern und andererseits am ausbleibenden Frost. Zwar kann man die Natur gewissermaßen imitieren und gepflückte Früchte vor der Verarbeitung in der Tiefkühltruhe lagern. Allerdings sollte das möglichst vermieden werden. Letztlich macht die Natur ihre Arbeit weitaus besser als die Technik. Außerdem sollten wir bei der Ernte maßvoll vorgehen und dabei stets an unsere Mitlebewesen denken. Vor allem für Vögel sind die Früchte der Schlehe im Winter nämlich eine wichtige Nahrung. Von uns leergepflückte Sträucher stellen für die Natur vor unserer Haustüre einen herben Verlust dar.
Nach dem Pflücken lassen sich die Früchte der Schlehe vielfältig verarbeiten. Marmelade, Mus und Likör sind wahre Klassiker. Doch der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Dabei sind die Früchte nicht nur lecker, sondern auch ausgesprochen gesund. Sie enthalten beispielsweise Flavonoide, Bitterstoffe und Vitamin C. Kein Wunder, dass sie auch zu medizinischen Zwecken genutzt wurden und werden.
Die Schlehe
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