Die Zauneidechse

Die Zauneidechse gehört zu jenen Arten, die uns noch häufig über den Weg laufen. Daher könnte der Eindruck entstehen, sie sei nicht gefährdet. Doch was ist dran an diesem Eindruck?

Natürlicherweise besiedelt die Zauneidechse Ödland und Trockenstandorte. Leider sind genau diese Standorte einem großen Nutzungsdruck ausgesetzt und werden vielerorts vom Menschen umgewandelt. Die Zauneidechse ist somit gezwungen, sich nach Alternativstandorten umzuschauen. Glücklicherweise ist sie unglaublich anpassungsfähig und schafft es, auf den unterschiedlichsten Flächen zu bestehen, die der Mensch geschaffen hat. So siedelt sie sich zwischen Straßen, an Wald- und Ackerrändern genauso an wie an Hecken, Bahndämmen, Böschungen und dergleichen. Auch in künstlichen Grünanlagen wie Friedhöfen, Gärten, Parks, Baumschulen und sogar Golfplätzen ist sie zu finden. Die Ursache dafür, dass wir der Zauneidechse häufig begegnen, liegt also nicht darin, dass es der Art gut geht. Vielmehr ist ihr Vorkommen in unserer direkten Nachbarschaft eine Folge des Verlustes ihres natürlichen Lebensraumes.

Diese Tatsache täuscht leicht darüber hinweg, dass die Situation der Zauneidechse vielerorts mehr als prekär ist. Die einzelnen Populationen sind oft sehr klein und isoliert. Hinzu kommt, dass die erwähnten Flächen nicht selten mit Pestiziden bearbeitet werden. Auch mechanische Eingriffe - zum Beispiel das Mähen und Mulchen - stellen eine große Gefahr da. Der Verlust einzelner Tiere wirkt sich auf eine kleine Population sehr viel schlimmer aus als auf große Kolonien im natürlichen Lebensraum. Infolgedessen kommt es immer wieder zum Verlust vollständiger Populationen. Aufgrund der Isolation werden diese Standorte in der Regel nicht wiederbesiedelt.

Wollen wir der Zauneidechse helfen, müssen wir vor allem ihren natürlichen Lebensraum schützen. Außerdem ist es wichtig, auf die Tiere Rücksicht zu nehmen, wenn sie sich auf alternativen Standorten niederlassen. Damit ein Austausch zwischen den Populationen möglich ist, braucht es außerdem eine Vernetzung der einzelnen Standorte. Das würde der gesamten Art helfen und den Tieren eine bessere Möglichkeit geben, Verluste auszugleichen. Nicht zuletzt müssen auch der Einsatz von Giften und der rücksichtslose Einsatz von Mähern und Mulchern der Vergangenheit angehören.

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