Früher war die Gewinnung und Verarbeitung von Harz ein beträchtlicher Wirtschaftszweig bei uns. Denn Harz wurde vielseitig verwendet, zum Beispiel für Lösungsmittel, Terpentinöle oder zur Herstellung von Lacken.
Im Laufe der Zeit wurden diese Produkte mehr und mehr durch solche auf synthetischer Basis ersetzt. In diesem Zuge verlor das Harz aus unseren heimischen Wäldern stark an Bedeutung.
Heute wird es fast nur noch für Restaurationsarbeiten, in der Kunst oder der Musik verwendet. In der Musik? Ganz genau, und das geht so: Kolophonium entsteht als Destillationsrückstand von Kiefernharz. Dieses Kolophonium findet bis heute als sogenanntes Geigenharz seine Verwendung. Es wird auf die Bögen der Instrumente aufgetragen und sorgt für die nötige Haftung bei der Tonerzeugung.
Der Harzbedarf in anderen, industriellen, Bereichen wird heute dagegen fast ausschließlich über Importe abgedeckt. Neben der wirtschaftlichen Nutzung erfreut sich Harz aber auch im nicht-wirtschaftlichen Bereich großer Beliebtheit. Ob als Kienspan (so nennt man harzdurchtränktes Holz) bei Outdoorbegeisterten für das Lagerfeuer oder als wohlriechendes Räucherwerk für zu Hause.
Harzgewinnung - früher und heute
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