Nährstoffeintrag als Problem für die Heidelbeere

Die Blaubeere hat wahrlich einen Siegeszug hinter sich. Immer beliebter wurde sie in Deutschland und belegt mittlerweile Platz 2 - nur die Erdbeere ist ein noch beliebteres Beerenobst. Die abgepackten Blaubeeren im Supermarkt haben mit unserer heimischen Blaubeere allerdings nicht viel zu tun. Die Kulturheidelbeere kommt meist von weit her aus Chile, Peru oder Marokko. Dadurch wird sie mittlerweile ganzjährig in den Supermarktregalen angeboten. Dabei kann leicht in Vergessenheit geraten, dass es unsere heimische Heidelbeere zunehmend schwer hat. Ihr Problem, wie so oft leider von uns Menschen verursacht, ist der Stickstoffeintrag.

Prinzipiell sind Stickstoffverbindungen für Pflanzen gut, sogar lebensnotwendig. Die Landwirtschaft macht sich das zunutze und erhöht die verfügbare Stickstoffmenge durch das Ausbringen von Gülle und Kunstdünger. Was auf den Äckern zu einer Erhöhung des Ertrages führt, hat leider auch seine Schattenseite. Denn auf den landwirtschaftlichen Flächen entsteht ein Stickstoffüberschuss. Infolgedessen reichern sich Stickstoffverbindungen wie Nitrat oder Ammoniak in den Gewässern und Böden an. Die Klimakrise verschärft diese Problematik, denn durch Dürren geht das Wachstum der Pflanzen auf den Feldern zurück oder fällt gar ganz aus. Weil die Kulturpflanzen deswegen weniger Nährstoffe aufnehmen können, erhöht sich die Stickstoffanreicherungen in der Natur noch weiter.

Für Pflanzen, die sich auf nährstoffarme Böden spezialisiert haben, ist das ein großes Problem. Zu ihnen gehört neben vielen weitere Arten auch die Blaubeere. Neben der Belastung von Gewässern und Böden kommt es zum Konflikt mit nährstoffliebenden Pflanzen. Diese werden durch das Überangebot stark gefördert und bilden große, alles andere überwuchernde Bestände. Hierzu zählen zum Beispiel Brennnessel- und Brombeerarten. Der Blaubeere entziehen sie lebensnotwendiges Licht. Und so verschwindet der Zwergstrauch vielerorts, genauso wie viele andere Arten, die auf karge, nährstoffarme Böden angewiesen sind. Das ist ein großes Problem für die Artenvielfalt, denn mit den Pflanzen verschwinden auch zum Beispiel Insekten, die auf diese Pflanzen als Futterquelle angewiesen sind. Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, müssen wir dringend eine massive Verringerung des Nährstoffeintrages erreichen.

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