Früh am Morgen, als die ersten Sonnenstrahlen den Nebel angeleuchtet haben, sind wir in die Nähe des Oppenweher Moores gefahren. Es liegt direkt auf der Grenze zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Auf einer Fläche von etwa 1.218 Fußballfeldern bietet es Lebensraum für gefährdete Tiere und Pflanzen.
Die Kraniche hatten ihren Schlafplatz im Moor bereits verlassen. Dort sind sie sicher vor Fressfeinden, denen ein Angriff nur nasse Füße einbringen würde. Die diesjährige Dürre stellt die Kraniche jedoch vor eine Herausforderung. Denn die Moore sind vielerorts ausgetrocknet und bieten ihnen zwar einen Rückzugsort, aber kaum Schutz. Dennoch sind die Diepholzer Moorniederungen ein wichtiges Rastgebiet für Zugvögel wie die Kraniche.
Noch bevor sich der morgendliche Nebel gelichtet hatte, konnten wir die ersten Silhouetten der Kraniche auf den Feldern erkennen. Dort verbringen sie den Tag damit, sich Energiereserven für die Reise ins Überwinterungsgebiet anzufuttern.
Für mich war es das erste Mal, dass ich Kraniche aus der Nähe beobachten konnte. Im Nachhinein kann ich kaum sagen, was mich am meisten beeindruckt hat: das elegante Aussehen der Kraniche, ihr weit hörbarer Gesang oder die Tatsache, dass sie trotz ihrer Stelzenbeine mit dem Schnabel den Boden erreichen.
Nachdem wir den Tag bei den Kranichen in den Feldern verbracht haben, sind wir abends zum Großen Moor gefahren. Mit ihrem Einflug zu den Schlafplätzen haben die Kraniche lange auf sich warten lassen, doch pünktlich zum Sonnenuntergang kamen sie doch. Wer noch kein Romantiker ist, wird es spätestens, wenn die Kraniche laut singend am rosaroten Himmel vorbei ziehen.
Als die Sonne schon hinter dem Horizont verschwunden ist, haben auch wir Naturfotografen uns verabschiedet. Aber auf den Abschied wird auch ein Wiedersehen folgen – bis zum nächsten Jahr :-)
Meinen stetig wachsenden Artikel über den Kranich findet ihr hier:
Der Kranich
Oppenweher Moor Umland - Kraniche
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