Plastik – offen und versteckt tödlich

In letzter Zeit hört man immer häufiger von Plastikmüll im Meer. Aber warum genau ist das eigentlich so schlimm, oft sogar tödlich? Im Folgenden bekommt ihr einen kleinen Überblick und Einstieg in das Thema.

Plastik sieht aus wie Nahrung

Oftmals sieht Plastik für Tiere aus wie Nahrung und wird daher gegessen. Ein bekanntes Beispiel sind die oft diskutierten Plastiktüten. Gelangen diese ins Meer, sehen sie Quallen sehr ähnlich und werden nicht selten von Schildkröten gegessen. Die Tüten verschließen den Magen und die Schildkröte verhungert langsam.

Plastik riecht wie Nahrung

Wenn Krebse Plankton essen, verströmt dieses Plankton Dimethylsulfid (DMS). Eine ganze Reihe von Seevögeln erkennt seine Nahrung anhand des Geruchs und orientiert sich dabei an DMS. Auf Plastik, das im Meer treibt, siedeln sich Algen an. Auch diese stoßen DMS aus, wodurch Vögel das Plastik als Nahrung identifizieren. Bei einer Studie zu diesem Thema wurden 13.000 Seevögel aus 25 Arten untersucht. Das Ergebnis war eindeutig. Die Vögel, die sich bei der Nahrungssuche an DMS orientieren, hatten sechs Mal mehr Plastik im Magen als jene Arten, die sich auf ihre Augen verlassen.

Das Risiko treibt im Meer

Plastik ist bunt und treibt oft an der Meeresoberfläche. Hier wird es für viele Hochseevögel zur tödlichen Falle. Zum einen verheddern sie sich bei der Jagd in Netzen und anderem Müll. Die Tiere können dann nicht mehr starten, das Fell saugt sich mit Wasser voll und die Tiere sterben qualvoll. Nicht selten werden sie samt Plastik von anderen Tieren, wie zum Beispiel Haien, gefressen. Diese haben dann ihrerseits das Plastik im Magen – mit den bekannten Folgen. Außerdem sammeln Hochseevögel ihr Nistmaterial häufig im Meer. Das Fatale: Plastik leuchtet auffällig und ist oftmals leichter als Tang oder Ähnliches. Daher wird es von vielen Tieren bevorzugt. In den Brutkolonien – beispielsweise bei den Helgoländer Basstölpeln – wird deutlich, was die Vermüllung mit Plastik für Folgen hat. Viele Tiere erhängen sich und baumeln wie Mahnmale tot oder sterbend an den Klippen.

Leider musste auch ich das bei meinem Besuch auf Helgoland beobachten. Es ist höchste Zeit, dass wir endlich etwas unternehmen und den Verbrauch von Plastik drastisch senken. Fast noch wichtiger aber ist, dass wir darauf achten, dass Plastik nicht in die Natur kommt. Wo auch immer wir es wegwerfen, der Wind trägt es in Flüsse und über Flüsse gelangt es in die Meere. An dieser Stelle bleibt das Leid, das durch Mikroplastik oder Plastik auf dem Weg ins Meer verursacht wird, noch unberücksichtigt - Kleinstlebewesen, die in Plastikflaschen kriechen und den Weg nach draußen nicht mehr finden, ist nur ein Beispiel dafür.

Viel Leid wird durch entsorgte oder verlorene Netze verursacht. Ich werde über dieses Thema einen gesonderten Artikel bringen. Aber eines ist klar: Der Konsum von Fisch bedeutet nicht nur für die „Speisefische“ den Tod. Sogenannte Geisternetze töten Zehntausende Tiere. Keine Fische zu essen, rettet also nicht nur dem Fisch das Leben, es hätte auch positive Auswirkungen auf die Vermüllung mit Plastik.

Wie gesagt, es ist ein großes Themenfeld. Informiert euch und schaut, wo ihr im Alltag auf Plastik verzichten könnt - jedes Stück Plastik zählt!

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