Der abendliche Regen und die Wärme der letzten Tage haben viele Kröten und Frösche veranlasst, den Rückweg von den Laichgewässern anzutreten. Der Rückweg ist für sie besonders gefährlich, weil die Amphibienzäune vielerorts nur den Weg zu den Laichgewässern hin absichern.
Deswegen habe ich mich um 22 Uhr auf den Weg gemacht, um dem NABU Velbert beim Retten der Amphibien zu helfen. Als ich am Zaun ankam, war die Straße bereits übersäht von überfahrenen Amphibien. Mit Taschenlampen bewaffnet haben wir die Straße nach wandernden Tieren abgesucht. Innerhalb von mehreren Stunden konnten wir Hunderte von ihnen über die Straße tragen.
Gestern war ich das erste Mal bei der Rückwanderung dabei. Der Anblick hat mich schockiert und trotz der Rettung Hunderter Kröten und Frösche kann ich die Bilder der toten und verletzten Tiere kaum aus meinem Kopf vertreiben. Die Massenwanderung machte das Einsammeln im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Denn trotz der späten Stunde und des fortwährenden Regens wurde die Landstraße viel befahren, was das Einsammeln noch dringlicher machte.
Im Zeitraum der Amphibienwanderung gilt in dem Bereich von 19 bis 7 Uhr Tempo 30. Das ist nicht „nur“ für die Amphibien wichtig, sondern auch für uns Ehrenamtliche. An dieser Stelle möchte ich mich bei den Autofahrerinnen und Autofahrern bedanken, die sich an die Tempobegrenzung gehalten und notfalls gebremst haben. Leider sind viele Andere weder langsamer gefahren noch ausgewichen – trotz unserer unmissverständlichen Hinweise, dass sich Amphibien und Ehrenamtliche auf der Straße aufhalten.
Die Polizei Velbert hat ihre Unterstützung gestern darauf beschränkt, uns anzuhalten, Warnwesten zu tragen. In der ohnehin nervenaufreibenden Situation wäre die Überwachung der Geschwindigkeitsbegrenzung für uns eine nicht zu unterschätzende Hilfe gewesen.
Deswegen möchte ich euch an dieser Stelle bitten: haltet euch an die Geschwindigkeitsbegrenzung und nehmt Rücksicht auf Amphibien und denen, die ihnen helfen.