In unseren aufgeräumten Wäldern können wir sie leider nur selten finden: schräge oder bizarre Bäume. Das hängt vor allem damit zusammen, dass sie für die Forstwirtschaft nicht rentabel sind und daher schnell den sogenannten Durchforstungen zum Opfer fallen. Für das Ökosystem Wald ist dieser Verlust jedoch sehr schmerzhaft. Denn schräge Typen haben hier durchaus ihre Fans.
Einer der größten Sympathieträger der deutschen Wälder ist besonders angewiesen auf schräg stehende, bizarr geformte und starkastige Bäume: die Wildkatze. Denn sie bieten ihr und ihrem Nachwuchs sichere Rückzugsräume. Die leichtfüßige Jägerin nutzt solche Bäume als Trittleiter in die nächste Waldetage und ist hier sicher vor Mensch, Wildschwein oder Fuchs. Ähnliches gilt für Stein- und Baummarder. Auch der Luchs schätzt krumme Bäume. Als Lauerjäger nutzt er Plätze auf solchen Bäumen gerne zur Jagd. Zudem schätzt auch er die Ruhe weit weg vom Boden.
Doch nicht nur Säugetiere profitieren von schrägen Bäumen. Ebenso Pilze, Moose und Flechten. Sie profitieren von der durch die Schräglage verursachten besseren Wasserversorgung. Oder andersherum: von der an geschützten Stellen herrschenden Trockenheit.
Einst profitierte sogar der Mensch davon. Das Zypressen-Schlafmoos siedelt sich mit Vorliebe in ausgedehnten Teppichen auf solchen Bäumen an. Früher wurde es als Matratzenfüllung oder direkt als Schlafunterlage genutzt.
Warum schräge Bäume wichtig sind
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