Welches Problem haben Amphibien mit milden Wintern und trockenen Sommern?

Wechselwarm - auf Sparflamme durch den Winter
Amphibien sind wechselwarme Tiere. Das bedeutet, dass sich ihre Körpertemperatur der Außentemperatur anpasst. Ab einer gewissen Temperatur sind Amphibien daher nicht mehr in Lage, sich zu bewegen. Für den Winter suchen sich die Tiere ein geschütztes Plätzchen. Bestenfalls sollte dieses frostfrei sein. Hohlräume unter Wurzeln, Mauerspalten, Komposthaufen, Keller oder Höhlen zum Beispiel sind geeignete Orte, um die kalte Jahreszeit sicher zu überstehen. Die Tiere wirken dann oft wie erstarrt. Dabei werden sämtliche Körperfunktionen heruntergefahren. Die Amphibien nehmen nun auch keine Nahrung mehr zu sich, sondern zehren von den Fettpolstern, die sie sich während des Sommers angefuttert haben.



Nahrungsknappheit im Winter
Soweit so gut, könnte man meinen. Wieder einmal ein gutes Beispiel dafür, wie die Natur für jedes Problem eine Lösung entwickelt. Im Grunde ist das auch richtig. Allerdings bringen wir die Tiere mit der von uns verursachten Klimaerwärmung aus dem Takt. Denn immer häufiger haben wir es mit milden Wintern zu tun. Zu mild für die Amphibien. Denn die werden aktiv, wenn es zu warm ist. Der gesamte Organismus der Tiere wird hochgefahren und infolgedessen steigt der Energiebedarf stark an. Die Amphibien müssten nun essen. Und genau hierin besteht das Problem: Denn Nahrung finden sie im Winter kaum. Die Tiere verbrauchen während des Winters so viel mehr Energie, als eigentlich vorgesehen ist.

Zu trocken im Sommer
Heute starten die Amphibien deswegen oft bereits geschwächt in die neue Saison. Sie sind anfälliger für Krankheiten und haben weniger Energie für die kräftezehrende Paarungszeit. Kommt noch ein trockener Sommer dazu, verschlimmert sich ihre Situation noch weiter. Vor allem Frösche leiden darunter sehr. Sie können nur auf die Jagd gehen, wenn es feucht genug ist. Bei Trockenheit verharren sie in ihren Verstecken, anstatt sich Fettreserven für den Winter anzulegen. Immer häufiger treffe ich bei meiner Arbeit im Amphibienschutz auf komplett abgemagerte Frösche. Die Folgen dieser Entwicklung sind heute noch schwer abzusehen. Was jedoch sicher ist: Die Amphibienbestände nehmen rapide ab. Was gestern eine „Allerweltsart“ war, steht schon morgen als gefährdet auf der Roten Liste. Wir müssen handeln und das schnell. Frosch, Kröte, Unke, Molch und Salamander brauchen unsere Hilfe. Lassen wir sie nicht alleine.

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