Die Vögel, die ihren Brutplatz auf dem Boden offener Landschaften haben, werden immer weniger. Davon betroffen ist auch der Kiebitz. Eine Studie aus der Schweiz zeigt nun, dass große Flachdächer, die speziell nach den Bedürfnissen der Kiebitze bepflanzt werden, ein alternatives Brutgebiet darstellen können. Belastbar sind die Daten zwar nicht, weil nur einzelne Dächer untersucht wurden. Es zeichnet sicher aber bereits ab, dass kleinere Dächer für den Kiebitz nicht infrage kommen. Hier kann zum einen nicht ausreichend Nahrung generiert werden. Und zum anderen war die Gefahr, dass Jungtiere vom Dach herunterstürzen, hier sehr viel höher. Eine größer angelegte Studie, die valide Daten liefert, könnte weitere wertvolle Erkenntnisse liefern.
Eine ökologische Aufwertung des urbanen Bereichs wäre auch unter anderen Gesichtspunkten begrüßenswert. Bepflanzte Dächer wirken sich nachweislich positiv auf das Mikroklima in Städten aus, puffern Starkregenereignisse ab und bieten vielen Insekten einen Lebensraum. Ein Kiesflachdach zum Beispiel kann sich im Sommer auf bis zu 50 °C aufheizen. Begrünte Dächer hingegen werden selten wärmer als 35 °C. Mehr Grün auf unseren Häusern ist also nicht nur im Sinne der Kiebitze.
Eines muss hier aber auch deutliche gemacht werden: Der Schutz der natürlichen Lebensräume von Kiebitz und Co. muss weiter verstärkt werden. Alternative Brutstandorte im urbanen Bereich dürfen nur als Ergänzung, nicht aber als Alternative verstanden werden.
Die Ergebnisse der Studie gibt es hier: klicken
Alternative Brutplätze für den Kiebitz im urbanen Bereich
Kommentar schreiben