Die Kegelrobbe

Die Helgoländer Düne - Kinderstube für Kegelrobben

Seit 1989 sind auf Helgoland wieder regelmäßig Kegelrobben zu beobachten. Ende der 90er Jahre fand auf der Düne – der vorgelagerten Insel Helgolands – die erste Geburt statt. Nachdem die Jagd auf Kegelrobben in Deutschland seit den 70er Jahren verboten ist, hat die Geburtenrate bis heute zugenommen. Wurden in der Saison 2014/15 noch 247 Jungtiere auf der Düne geboren, so ist in Saison 2015/16 mit 317 Geburten eine Steigerung um 27 % zu verzeichnen.

Die Geburten auf der Düne ereignen sich zwischen November und Januar. Die Jungen kommen mit einem Gewicht zwischen 10 und 14 kg zur Welt. In dieser Zeit schützt sie lediglich ihr dichtes weißes Fell (Lanugohaar) vor der Kälte. Durch die fetthaltige Muttermilch legen sie jedoch rasant – zwischen 1,8 und 2,0 Kilogramm pro Tag – an Gewicht zu. Die Fettschicht schützt sie nicht nur vor der Kälte, sondern sorgt im Wasser auch für Auftrieb.Während der Nachwuchs immer rundlicher wurde, erscheinen die weiblichen Kegelrobben nach der kräftezehrenden Aufzucht schlanker – und faltiger – um die Taille.

Die ersten Wochen einer Kegelrobbe

Nachdem die Kegelrobben mit einem Gewicht zwischen 10 und 14 kg geboren werden, legen sie durch die fetthaltige Muttermilch rasch an Gewicht zu. Bereits nach etwa drei Wochen wiegen die Jungen rund 50 kg und werden von der Mutter entwöhnt. Während die Muttertiere unmittelbar nach der Geburt an der Seite der Jungen bleiben, um sie zu säugen, verlängert sich die Zeit zwischen den Mahlzeiten zunehmend. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass die Jungen mehrere Stunden alleine am Strand oder in den Dünen liegen. Mithilfe des Geruchs, den sich die Mutter unmittelbar nach der Geburt einprägt, findet sie ihr Junges wieder. Um die Tiere nicht zu gefährden, ist es wichtig, dass die menschlichen Besucher einen respektvollen Abstand einhalten. Der Verein Jordsand und die Helgoländer Kurverwaltung empfehlen deshalb einen Mindestabstand von 30 Metern.

Paarung bei den Kegelrobben

Während die Kegelrobben-Mutter noch mit ihrem Nachwuchs am Strand liegt, um ihn zu säugen, werden bereits die ersten Kegelrobbenbullen auf sie aufmerksam. Wehrt das Weibchen in der ersten Zeit nach der Geburt die Annäherungsversuche noch energisch ab, wird sie im Laufe der Entwöhnung zunehmend aufgeschlossener.

Die Hitze der Weibchen verursacht bei den Bullen mitunter eine starke Konkurrenz, die sich auch in körperlichen Auseinandersetzungen zeigt. Um ihre Weibchen besser verteidigen zu können, lebt in dieser Zeit häufig ein Bulle mit mehreren Weibchen und deren Jungen in kleineren Gruppen zusammen. Jüngere Bullen versuchen jedoch, sich unbemerkt den Weibchen anzunähern, um sich mit ihnen fortzupflanzen. Wenn ältere Bullen einen solchen Versuch bemerken, reagieren sie zunächst mit Drohgebärden. Der junge Bulle hat dann die Wahl, sich unterzuordnen und sich wieder von der Gruppe zu entfernen oder sich auf einen Kampf mit dem älteren einzulassen. In dieser Zeit sieht man häufig Bullen, die an den Hals- und Nackenpartien bluten. Für Menschenaugen sieht dies allerdings bedrohlicher aus, als es in den meisten Fällen ist, denn ernste Verletzungen tragen sie bei den Kämpfen selten davon.

Etwa 3 bis 4 Wochen nach der Geburt ihres Nachwuchses, wenn das Junge entwöhnt ist, ist das Weibchen bereit sich erneut zu paaren. Nun dauert es rund 11 Monate, bis sich das Weibchen ein weiteres Mal an den Strand begibt, um ihr Junges zu gebären.

Die Nahrung

Wir sehen unsere heimischen Robben, Kegelrobben und Seehunde, meist, wenn sie sich am Strand ausruhen. Mehr Aktivität ist zu beobachten, wenn die Tiere sich fortpflanzen und Nachwuchs bekommen. Doch ein wichtiger Teil ihres Lebens bleibt unseren Augen in der Regel verborgen: die Nahrungssuche. Hierbei überraschen die Robben mit faszinierenden Fähigkeiten.

Zur Lieblingsbeute der Kegelrobbe zählen die Plattfische. Diese leben gut getarnt am Grund des Meeres. Somit verwundert es nicht, dass die Kegelrobben bei der Jagd in Tiefen von bis zu 70 Metern vorstoßen. Unten angekommen, drehen sich die Robben um und schwimmen den Meeresgrund kopfüber ab. Auf diese Weise sind ihre Augen näher am Meeresboden und sie können ihre Beute besser erspähen.

Und wer nun glaubt, das war’s schon mit den faszinierenden Fähigkeiten, liegt falsch. Beim Aufspüren ihrer Beute sind Robben nicht auf ihre Augen angewiesen. Wären sie das, wäre ihr Jagderfolg deutlich geringer. Denn ob nun in der Nacht, in der Tiefe oder bei trüben Wasser: Nicht selten ist es dunkel bei der Jagd oder die Sicht ist trüb. Und genau hier kommt der Bart der Robben ins Spiel.

Auf uns Menschen wirken die Schnurrhaare der Robben vor allem putzig. Doch für die Tiere sind ihre Schnurrhaare, Vibrissen genannt, weitaus mehr. Jedes einzelne dieser Haare versorgt die Robbe mit wichtigen Informationen über die Umgebung. In der Haut am Ende des Schnurrhaars sitzen etwa 1600 Nervenfasern. Mit ihrer Hilfe sind die Tiere zu unglaublichen Dingen in der Lage. Fische zum Beispiel kann die Kegelrobben noch wahrnehmbar, wenn sie schon längst wieder weg sind. Wie das geht? Die Tiere hinterlassen beim Schwimmen Verwirbelungen im Wasser. Diese können die Robben mit ihren Vibrissen aufspüren und den Fischen so folgen.

Forschende des Rostocker Marine Science Center haben herausgefunden, dass von Fischen verursachte Verwirbelungen im Wasser auch dann noch wahrgenommen werden können, wenn diese schon mehr als eine halbe Minute alt sind. Und selbst hier ist die Geschichte noch nicht auserzählt. Denn Robben können ihre Beute sogar aufspüren, wenn sie sich offensichtlich nicht bewegt, sondern, wie zum Beispiel Plattfische, regungslos am Meeresgrund verharren. Denn ganz regungslos ist ein Lebewesen eben nie. Auch ein Plattfisch muss atmen. Und auch das Atmen können Robben über ihre Vibrissen wahrnehmen.

Übrigens: Robben beschränken sich nicht auf Fische als Beute. Vor ein paar Jahren haben Forschende auf Helgoland beobachtet, dass Kegelrobben auch Seehunde erbeuten. (Robert Marc Lehmann hat in seinen Videos von der eindrucksvollen Beobachtung erzählt.) Auch Schweinswale und sogar die eigenen Artgenossen fallen ins Beutespektrum der Kegelrobbe. Dass dies lange Zeit unentdeckt geblieben ist, hängt damit zusammen, dass die Verletzungsmuster, die ein Kegelrobbenangriff verursacht, denen einer Verletzung durch Schiffsschrauben ähnelt. Und noch eine weitere interessante Entdeckung wurde in jüngster Zeit gemacht:

Hin und wieder werden Kegelrobben, wie auch Schweinswale, Opfer ihres eigenen jagdlichen Erfolges. Klingt erst einmal paradox, erklärt sich aber wie folgt. Die Tiere ersticken an ihrer Beute, was nach heutigem Kenntnisstand auftreten kann, wenn die Tiere Seezungen erbeutet haben. Die Robben verschlucken sich an ihrer Beute und infolge dessen landet die Seezunge in der Lunge.

Wir dürfen gespannt sein, was die Wissenschaft noch für faszinierende Geheimnisse zu lüften vermag. Es bleibt spannend!

Etwa 6 Kilogramm Nahrung braucht eine erwachsene Kegelrobbe jeden Tag. Dafür legt sie ausgedehnte Streifzüge zurück. An der deutschen Nordseeküste wurden bereits in England markierte Tiere beobachtet und dänische Kegelrobben sind Untersuchungen zufolge sowohl nach Deutschland als auch nach Schweden und Estland geschwommen. Damit sind sie deutlich erkundungsfreudiger gewesen als ihre kleinen Verwandten: Die aus dem gleichen Gebiet stammenden Seehunde hielten sich in einem Umkreis von nur etwa 50 Kilometern um ihren Liegeplatz herum auf.

Das Wanderverhalten zeigt, dass für unsere Kegelrobben nicht nur der Naturschutz vor Ort wichtig ist. Auch grenzübergreifend müssen Ruheplätze und Nahrungsgründe erhalten und Gefahren auf den Wanderungen verringert werden.

An das Leben im Wasser angepasst

Die Atmung ist eine der Herausforderung, die sich bei einem Leben im Wasser stellen. Bei Robben, die einen Großteil ihres Lebens im Wasser verbringen, sind deshalb ähnliche Anpassungen zu erkennen, wie bei vielen Wasservögeln oder bei Walen.

Wasser ist ein dichteres Medium als Luft. Daher hat sich der Körper der Robben in einen stromlinienförmigen „Torpedo“ verwandelt. Das verringert den Widerstand im Wasser und ermöglicht eine schnellere und vor allem energiesparendere Fortbewegung.

Die einstigen Hinterbeine wanderten zum hintersten Ende des Körpers und stellen ein erstklassiges Antriebsgerät dar. Die Zehen sind bis heute an den Schwanzflossen zu erkennen, auch wenn sie durch Schwimmhäute und Bindegewebe miteinander verbunden sind. Im Wasser braucht es neben einem kräftigen Antrieb auch eine präzise Steuerung. Das übernehmen die einstigen Vorderbeine der Robben, die sich ebenfalls zu Flossen entwickelt haben.

Alle Körperteile, die der Aerodynamik im Weg waren, wurden wegrationalisiert oder ins Körperinnere verlegt. So fehlen die äußeren Ohrmuscheln komplett. Der Hals verschwindet unter einer dicken Speckschicht und Hoden, Penis und Milchdrüsen befinden sich im Körperinneren. Der Tatsache geschuldet, dass Zitzen fehlen, gibt die Mutter die Milch aktiv an ihr Kind ab, indem sie die Milch in den Mund ihres Kindes spritzt.
Der „sparsame“ Körperbau kommt auch dem Wärmehaushalt der Robben zugute. Denn das Wasser ist deutlich kälter als ihre Körpertemperatur. Durch die Reduzierung von abstehenden Körperteilen wurde die Körperoberfläche verkleinert und der Verlust von Körperwärme gesenkt.

Auch der Blubber (das Unterhautfettgewebe, welches auch bei Walen vorkommt) dient dazu, die Robben warm zu halten. Denn Haare alleine könnten diese Funktion nicht übernehmen. Gleichzeitig hilft der Blubber den Robben bei der Fortbewegung: Er macht die Körperoberfläche elastischer und verhindert so bremsende Wirbelbildungen im Wasser. Die Robbe kann sich dadurch schneller und energiesparender fortbewegen.

Eine weitere Herausforderung beim Leben im Wasser ist der Schutz der Körperöffnungen vor eintretendem Wasser. Im Grunde sind die gleichen Öffnungen vorhanden, wie bei ausschließlich an Land lebenden Säugetieren auch. Hier hat die Natur hilfreiche Lösungen gefunden: Nasen- und Ohrenöffnungen schließen sich automatisch, wenn Wasserdruck auf ihnen lastet. Da keine Muskeln aktiv in Gebrauch sind, wird Sauerstoff eingespart und die mögliche Tauchzeit verlängert.

Die Sauerstoffversorgung unter Wasser wird nicht durch einen kräftigen Atemzug vor dem Tauchen gesichert. Im Gegenteil, Luft in den Lungen erzeugt Auftrieb, gegen den die Robbe beim Tauchen anschwimmen muss. Zudem ist eine luftgefüllte Lunge, wie das ganze Tier, dem steigenden Druck in der Tiefe ausgesetzt. Deswegen atmet die Robbe vor dem Tauchen mehrmals kräftig ein und aus. Der aufgenommene Sauerstoff wird im Blut gespeichert. Hilfreich ist die Tatsache, dass Robben, relativ zum Körpergewicht, über mehr Blut verfügen als Landsäugetiere. Zudem enthält es sauerstoffbindendes Myoglobin und stellt damit einen optimalen Speicher für ausgedehnte Tauchgänge dar.

Wie unterscheidet man Kegelrobben und Seehunde?

Wer an die deutschen Küsten reist, um Kegelrobben zu beobachten, steht, je nach Region, vor der Aufgabe, zwischen Kegelrobben und Seehunden zu unterscheiden. Auf den ersten Blick mag dem ungeübten Naturbeobachter dieses Unterfangen schwierig vorkommen. Doch mit etwas Übung ist es viel einfacher als man zu Anfang denken mag. Übrigens gilt dies auch für die Unterscheidung von männlichen und weiblichen Kegelrobben. Aber dazu später mehr.

Der Körper

Kegelrobben kommen auffallend wuchtiger daher als Seehunde. Dieser visuelle Eindruck wird durch biologische Eckdaten untermauert und ist vor allem dann ein hilfreiches Unterscheidungsmerkmal, wenn beide Arten gemeinsam beobachtet werden können. Zum Vergleich:

Männliche Kegelrobben messen ca. 230 cm bei einem Gewicht von etwa 220 kg.
Weibliche Kegelrobben messen ca. 180 cm bei einem Gewicht von etwa 150 kg.
Männlicher Seehunde messen ca. 170 cm bei einem Gewicht von etwa 150 kg.
Weiblicher Seehunde messen ca. 140 cm bei einem Gewicht von etwa 100 kg.

Der Kopf

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Köpfe. Der Kopf der Kegelrobben läuft durch die lang gestreckte Schnauze spitz zu. Bei Seehunden ist die Schnauze deutlich kürzer. Deswegen wirkt der Kopf der Kegelrobben weniger rund als der der Seehunde. Dieses Merkmal ist ein wunderbarer Anhaltspunkt, wenn man nur eine der beiden Arten vor sich hat.

Für den Fall, dass ihr trotzdem nicht sicher seid, wen ihr beobachtet habt, könnt ihr immer noch von beobachteten Hundsrobben berichten. Zu diesen gehören nämlich sowohl Kegelrobben als auch Seehunde. Diese Tatsache ermöglicht es auch in völliger Unkenntnis eine richtige Angabe zu machen

Wie unterscheidet man männliche und weibliche Kegelrobben?

Auch das ist nicht kompliziert. Hier kommt uns der sogenannte Geschlechtsdimorphismus zur Hilfe. Der ist bei den Kegelrobben so ausgeprägt wie bei nur wenigen Hundsrobben. Zum einen sind wie beschrieben die Größe und das Gewicht ein Unterscheidungsmerkmal. Allerdings hat man hier das Problem, dass man nicht weiß, ob das beobachtete Tier auch ausgewachsen ist. Zudem benötigt man im besten Falle Männchen und Weibchen zum Vergleich vor Augen.

Zum Glück machen es uns die Kegelrobben einfach: Weibchen sind hell gefärbt mit dunklen Flecken und Männchen dunkel gefärbt mit hellen Flecken.
Im Bild seht ihr links die männliche und rechts die weibliche Kegelrobbe.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Beobachten! Bitte haltet dabei ausreichend Abstand zu den Tieren, um sie nicht zu stören.

Kegelrobben in der Ostsee

Beim Gedanken an Kegelrobben in Deutschland reisen viele gedanklich direkt nach Helgoland. Ohne Frage, eine ausgezeichnete Adresse, um diese wundervollen Tiere beobachten zu können. Aber auch anderer Stelle kann man sie mittlerweile immer öfter (wieder) antreffen. Und zwar an der Ostsee.

Derzeit halten sich etwa 200 bis 300 Kegelrobben in der deutschen Ostsee auf. In der Zeit von März bis April ist im Greifswalder Bodden ihre Anzahl am höchsten.
Die Gesamtpopulation von Kegelrobben in der Ostsee wird auf etwa 30.000 Tiere geschätzt. Ihre Rückkehr in den deutschen Teil der Ostsee sorgt, neben der Freude sie dort beobachten zu können, auch für eine Menge Arbeit. Es wird kräftig geforscht und die Entwicklung der Population wissenschaftlich begleitet. Dabei kann jeder helfen. Auch deine Hilfe ist gefragt, wenn du zum Beispiel an der Ostsee lebst oder Urlaub machst. Wie das geht, kannst du beim Deutschen Meeresmuseum nachlesen. Hier läuft die Arbeit zusammen:

https://www.deutsches-meeresmuseum.de/wissenschaft/infothek/sichtung-melden/

Natürlich muss auch für den Schutz der Tiere gesorgt werden. Der BUND Mecklenburg-Vorpommern ist aktuell dabei, ein Netzwerk mit entsprechender Infrastruktur aufzubauen. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich in die Arbeit einzubringen. Wer mag, findet viele Informationen dazu auf der Seite des BUND Mecklenburg-Vorpommern.

 

Für einen weiteren Artikel von mir über Robben klick hier: Die alljährliche Jagd auf Robben.

 
Bestandsentwicklung 2020


Leider gibt es im Bereich des Naturschutzes oft negative Neuigkeiten zu verkünden. Da ist es umso erfreulicher, dass es zumindest den Kegelrobben im Wattenmeer immer besser geht.

Im Vergleich zum Frühjahr 2019 wurden in diesem Jahr 17 % mehr Kegelrobben gezählt. In der Summe macht das 7649 Tiere. Scheinbar, so die Vermutung der Experten, haben die Kegelrobben besonders von den Bewegungseinschränkungen profitiert, mit denen wir Menschen dieses Jahr belegt waren. Die Robben konnten sich dadurch über deutlich weniger Störungen freuen und haben diese Zeit ganz offensichtlich dazu genutzt, sich wunderbar um sich und ihren Nachwuchs zu kümmern.

Auch wenn die Zahlen in diesem Jahr ganz außergewöhnlich positiv sind, bestätigen sie doch einen Trend: Den Kegelrobben im Wattenmeer geht es besser. Seit der ersten Zählung dieser Art im Jahre 2008 har sich ihre Anzahl verdreifacht. In Deutschland werden die Tiere meist mit Helgoland in Verbindung gebracht. Die größte Kegelrobben-Population im Wattenmeer befindet sich allerdings in den Niederlanden. Dann erst folgen Niedersachsen und Helgoland. Die Populationen im restlichen Schleswig-Holstein und in Dänemark sind deutlich kleiner.

Ob und inwieweit dieser Populationszuwachs wirklich mit den Bewegungseinschränkungen in Verbindung steht, müssen zukünftige Untersuchungen erst zeigen. Denn die Zeit, in der die Kegelrobben ihren Nachwuchs bekommen, begann bereits im letzten Jahr, zu einem Zeitpunkt, als von derartigen Einschränkungen noch keine Rede war. Gegenstand dieser Untersuchungen wird dann sicher auch sein, warum die Anzahl der Jungtiere verhältnismäßig gering anstieg. Denn hier lag der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr nur bei 2 %, in einigen Gebieten war die Anzahl der Jungtiere sogar rückläufig.

Die Zählungen fanden im März und April, also genau zu den Hochzeiten der Maßnahmen, statt. Dieser Zeitraum bietet sich an, weil die Robben sich dann in ihrer Fellwechselperiode befinden. Währenddessen sind sie häufiger an Land und dadurch viel einfacher zu zählen. Denkbar wäre also auch, dass einfach viel mehr Tiere gezählt wurden, weil sie nicht durch Menschen gestört ins Meer geflüchtet sind. Letztendlich wird sich dann im nächsten Jahr zeigen, ob die Bestandskurve nach unten korrigiert werden muss.

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