Der Asiatische Marienkäfer

Der Asiatische Marienkäfer hat seinen Ursprung, wie sollte es anders sein, in Asien. Ende des letzten Jahrhunderts wurde er erst nach Amerika und später auch nach Europa gebracht. Der Grund dafür liegt in seinem Appetit: Während unser heimischer Siebenpunkt-Marienkäfer etwa 50 Blattläuse am Tag vertilgt, schafft sein asiatischer Verwandter fünfmal so viel! Das wollte man sich in Gewächshäusern zunutze machen.

Wie so oft, hatte das unüberlegte Handeln des Menschen jedoch Folgen für die heimische Tierwelt. Der Asiatische Marienkäfer hat einen Weg aus den Gewächshäusern gefunden. Heute kommt er vielerorts häufiger vor, als seine einheimischen Verwandten.

Konkurrenz für die einheimischen Marienkäfer

Gegenüber seinen europäischen Verwandten wartet der Asiatische Marienkäfer mit entscheidenden Vorteilen auf: Er hat nicht nur einen riesigen Appetit, sondern auch eine hohe Fortpflanzungsrate. Zum Vergleich: Während der heimische Siebenpunkt-Marienkäfer nur bis zu 400 Eier legt, sind es beim Asiatischen Marienkäfer bis zu 3500! Bei beiden Arten gilt allerdings, dass nur ein Bruchteil davon überlebt. Viele der Eier sterben vorzeitig aufgrund von Krankheiten, Wettereinflüssen oder Fressfeinden.

Apropos Fressfeinde: Wie bei den bei uns heimischen Marienkäfern stehen beim Asiatischen Marienkäfer Blattläuse ganz oben auf der Speisekarte. Herrscht Blattlausmangel, greift er aber auch auf die Eier und Raupen von Faltern oder Gallmücken zurück. Auch die Eier und Larven von Marienkäfern, sowohl von seiner eigenen als auch von anderen Arten, verschmäht er nicht.

Durch seine erfolgreiche Vermehrung und seine flexible Ernährung ist der Asiatische Marienkäfer besonders konkurrenzfähig. Ob er langfristig eine Gefahr für die Bestände der heimischen Arten darstellt, bleibt abzuwarten. Doch mit einem naturnahen Garten oder Balkon, wo auch Platz für Blattläuse ist, können wir für ein gutes Nahrungsangebot für Marienkäfer und zahlreiche weitere Tiere schaffen.

Bei der Paarung zeigt das Männchen vollen Körpereinsatz, fast sieht es aus, als würde es tanzen. Dieses Schauspiel habe ich in einem Video für euch festgehalten:

 

So sieht er aus

Wenn man das ungleiche Paar sieht, könnte man denken, dass es sich um eine Verwechslung handelt. Mitnichten! Wegen seiner bunten und vielfältigen Farbvarianten wird der Asiatische Marienkäfer passend auch Harlekin-Marienkäfer oder Vielfarbiger Marienkäfer genannt. Am häufigsten ist eine orange bis dunkelrote Grundfärbung mit 19 schwarzen Punkten darauf. Es kann aber vorkommen, dass die Punkte ineinander übergehen, verblasst sind oder sogar fehlen.
Das einfachste Erkennungsmerkmal ist das schwarze, M-förmige Muster hinter dem Kopf auf dem weißen, sogenannten Nackenschild. Auch hier kann es allerdings vorkommen, dass die Form und Farbe variiert.

 




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