Der Distelfalter

Wanderfalter sind die Zugvögel unter den Schmetterlingen. In Nordamerika lässt der Zug der Monarchfalter die Beobachter jedes Jahr staunend zurück. Bei seiner Wanderung legt er bis zu 4.000 Kilometer zurück und versammelt sich zu riesigen Schwärmen, die den Himmel erfüllen und die Bäume bedecken.
Doch auch bei uns in Europa kann man dieses Naturschauspiel beobachten. Der Distelfalter, der Admiral und das Taubenschwänzchen gehören zu den bekanntesten Wanderern Mitteleuropas. Doch ihr Zugverhalten ist deutlich weniger erforscht als das von Vögeln.

Das Jahr 2009 bot die Möglichkeit, einige Wissenslücken zu schließen. Durch günstige Bedingungen im afrikanischen Winterquartier konnte sich der Distelfalter zahlreich vermehren. Im Frühjahr zogen allein über den Ärmelkanal 11 Millionen Distelfalter nach Norden. Im darauf folgenden Herbst machten sich sogar 26 Millionen auf den Weg nach Afrika. Mit Hilfe von Radarbeobachtungen und freiwilligen Unterstützern konnten unbekannte Details ihrer Reise in das Sommerquartier enthüllt werden:

In einer Saison legten die Distelfalter bis zu 15.000 Kilometer zurück, berichteten die Forscher. Um die Strecke der Hin- und Rückreise zu überwinden, benötigten sie sechs Generationen – vier für den Flug nach Norden und zwei für den herbstlichen Flug nach Süden. Beim Rückflug kann ein einzelner Falter mehrere Tausend Kilometer zurücklegen. Dabei steigen sie in Höhen von bis zu 1.000 Meter auf, um die günstigen Luftströmungen zu nutzen. So können sie wertvolle Energie sparen.

Auf Langstreckenflügen orientieren sich die Falter offenbar an der Sonne und dem Erdmagnetfeld. Auf Kurzstreckenflügen dienen auch Landmarken als Orientierung.

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