Der Große Schillerfalter

Während andere Tagfalter in bunten, duftenden Blumenwiesen sitzen, bevorzugt der Große Schillerfalter deftigere Nahrung. Aas und Kot zählen zu seinen Leibspeisen – Hauptsache es stinkt.

Entgegen diesem gewöhnungsbedürftigen Speiseplan hat sein wissenschaftlicher Name – Apatura iris – einen göttlichen Ursprung. Der Artname "iris" basiert nämlich auf der griechischen Mythologie. Die Göttin Iris wurde als Botin der Göttin Hera bekannt. Ihr wurde nachgesagt, über einen Regenbogen vom Olymp auf die Erde herabzusteigen und auf diesem Weg die Botschaften der Götter zu überbringen. Ein Regenbogen wurde in der altgriechischen Welt deswegen als Ankündigung der Göttin Iris gesehen. Noch heute tragen wir mit der als „Regenbogenhaut“ bezeichneten Iris ein Stück dieser Geschichte in uns.

Doch was hat das mit dem Großen Schillerfalter zu tun?

Die Verbindung besteht in der Färbung der Männchen. Ihre Flügelunterseiten sind braun wie die Erde und die Flügeloberseiten schillern im blau des Himmels. Der Große Schillerfalter verbindet somit die Erde mit dem Himmel – gleichsam, wie es ein Regenbogen oder eben die Göttin Iris tut.

Schmetterling des Jahres

2011 wurde der Große Schillerfalter zum Schmetterling des Jahres gewählt. Das hat einen ernsten Hintergrund, denn seine Lebensgrundlage schwindet. Der Große Schillerfalter ist in seinem Stadium als Raupe auf die Sal-Weide als Nahrung spezialisiert. In den forstwirtschaftlich genutzten Wäldern werden junge Weidenbüsche aber häufig entfernt, da ihr Holz kaum Geld bringt und die Büsche beim Fällen von Bäumen stören. Das wirkt sich übrigens auch negativ auf Bienen aus, die Weiden als erste Nahrung nach dem Winter nutzen.

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