Die Blauflügelige Ödlandschrecke trägt ihren Namen vollkommen zu Recht. Denn anders als viele ihrer Verwandten treffen wir sie nicht an Grashalmen sitzend. Ganz im Gegenteil: Sie bevorzugt vegetationsarmes Ödland, das bestenfalls sandigen Boden zu bieten hat. Mit ihrer graubraunen Grundfärbung, die in Verbindung mit über den ganzen Körper verteilten schwarzbraunen Flecken eine perfekte Tarnung ergibt, finden wir sie meist auf dem Boden sitzend. Allerdings ist das nicht einfach, denn ihre Tarnung ist wirklich perfekt. Dabei ist sie sich ihrer Tarnung offenbar bewusst. Zur Flucht, ob nun vor Fressfeinden oder unseren Schuhen, setzt sie erst im allerletzten Moment an.
Während viele ihrer Verwandten uns während der Paarungszeit mit ausgiebigen Konzerten eine große Freude bereiten, ist Blauflügelige Ödlandschrecke ein ruhiger Vertreter. Sie gibt keine Zirplaute von sich, um Weibchen anzulocken. Vielmehr macht sie sich mühsam auf die Suche und schaut, wo in der Umgebung sich ein Weibchen finden lässt. War die Suche erfolgreich und ist die Paarung vollzogen, ist es die Aufgabe des Weibchens, einen geeigneten Platz für die Eiablage zu finden. Zu diesem Zwecke besitzt es einen Eilegeapparat. Diesen bohrt das Weibchen in den Boden und legt hier seine Eier ab. In der Regel geschieht dies in sandigem Untergrund.
Die kalte Jahreszeit verbringen die Eier vor Frost geschützt im ausgewählten unterirdischen Versteck. Erst im Frühling schlüpft der Nachwuchs und kommt an die Erdoberfläche. Abgeschlossen ist die Verwandlung damit aber noch nicht. Denn die Tiere erblicken als Nymphe das Licht und müssen sich erst noch entwickeln. Mehrere Häutungen stehen ihnen bevor - bei den Weibchen sind es fünf, bei den Männchen nur vier. Erst dann sind die Tiere ausgewachsen und begeben sich ihrerseits auf Partnersuche.
Die Blauflügelige Ödlandschrecke
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