Die Gemeine Becherjungfer ist eine relativ häufig vorkommende Art. Sie besiedelt fast alle stehenden Gewässer. Zudem finden wir sie auch an leicht fließenden Gewässern. Die besten Chancen, sie zu Gesicht zu bekommen, haben wir von Mai bis September. Mit Vorliebe lassen sich die Libellen auf aus dem Wasser herausragenden Stängeln von Wasserpflanzen nieder. Meist sind es Männchen, die hier sitzen. Sie fallen oft durch ihre rechtwinklig zum Stängel abstehende Körperstellung auf.
In gewisser Weise ist die Gemeine Becherjungfer unter den Libellen das, was die Birke unter den Bäumen ist. Denn sie ist eine Pionierart. Das bedeutet, dass sie an neu entstandenen oder angelegten Gewässern zu den ersten Arten gehört, die sich ansiedelt. Sehr häufig, vor allem in Norddeutschland, finden wir sie auch in Moorgewässern. Gemieden werden von ihr hingegen verlandende Gewässer. Auch fischreiche Gewässer weisen niedrigere Populationsdichten auf, was vermutlich auf den erhöhten Fraßdruck zurückzuführen ist.
Die Gemeine Becherjungfer gilt bei uns heute als nicht gefährdet. Allerdings ist ein solcher Status, gerade bei Arten, die auf Wasser als Lebensraum angewiesen sind, immer nur eine Momentaufnahme. Perspektivisch könnte der Bestand aufgrund von schlechter Wasserqualität und der Zerstörung ihres Lebensraumes abnehmen. Absehbar ist das im Falle der Gemeinen Becherjungfer aktuell glücklicherweise nicht. Es liegt in unserer Verantwortung, dass das auch so bleibt.
Die Gemeine Becherjungfer
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