Es gibt weltweit etwa 40.000 Wanzenarten. Eine davon ist die überaus schöne Streifenwanze. Doch ihre namensgebende schwarz-rot gestreifte Färbung ist nicht dafür gemacht, dass wir sie schön finden. Vielmehr soll sie abschreckend auf potenzielle Fressfeinde wirken. Und scheinbar funktioniert das auch. Wann immer ich den Streifenwanzen begegnete, hielten sie sich ohne Deckung auf verschiedenen Doldenblütlern auf und verrichteten ihr Tagwerk.
Die Streifenwanze gehört zu den Arten, die aktuell vom Klimawandel profitieren. So kommen sie mittlerweile auch im Norden Deutschlands in zunehmender Stückzahl vor. Als Lebensraum bevorzugen sie sonnige Wiesen, Wegränder und Ödland. Auch in für sie geeigneten Gärten fühlen sie sich pudelwohl. Als thermophile, also wärmeliebende, Art benötigen sie natürlich viel Sonne. Doch von Wärme alleine lässt sich nicht leben. Auch für ausreichend Nahrung muss gesorgt sein. Ganz oben auf ihrer Speisekarte stehen Doldengewächse, beispielsweise Wilde Möhre und Giersch. Aber auch Kulturpflanzen wie Fenchel oder Dill werden gerne angenommen. Ihre Vorliebe für pflanzliche Kost zieht sich durch das gesamte Streifenwanzenleben. Nymphen und erwachsene Tiere ernähren sich rein pflanzlich. Einzig als Larve wird die pflanzliche Kost durch Kleinstinsekten ergänzt.
Da Doldengewächse nicht nur bei Streifenwanzen, sondern auch bei vielen anderen Insekten sehr beliebt sind, können wir ihnen auf einfache Weise ein wenig helfen. Das Tolle an der Sache: Es klappt nicht nur im Garten. Auch auf dem Balkon kann das eine oder andere Doldengewächs eine Bereicherung sein.
Die Streifenwanze
Kommentar schreiben